Donnerstag, 10. Juni 2010

hejdå.

es ist soweit. die tage werden immer wärmer. die nächte immer länger. und göteborg zeigt sich im feinsten nieselregen von seiner nordisch-schönsten seite. und für mich heißt es langsam abschied nehmen. in den letzten tagen habe ich immer mehr sachen in meinen taschen verstaut und reisetauglich gemacht. poster wurden abgenommen. fotos eingesackt. erinnerungen verstaut. wahnsinn wie schnell die zeit nach der päd-klausur vergangen ist. die letzten 3 wochen waren wirklich voller schöner kleiner überraschungen, erkundungen und entdeckungen. all die leute hier sind mir sehr ans herz gewachsen. ebenso wie die stadt, die ich garantiert nicht das letzte mal gesehen habe. genau wie die umgebung göteborgs. am letzten wochenende haben wir uns nämlich für 3 tage aus der zivilisation verabschiedet und sind aus der stadt herausgewandert. direkt zu einem großen see. mit einer kleinen landzunge für uns. und zelten aufschlagen. im see schwimmen. lagerfeuer genießen und begrillen. ideal um sich noch einmal von der schwedischen natur und landschaft verzaubern zu lassen.

seht selbst.

viel mehr bleibt nicht zu sagen. morgen kommen meine eltern. dann wird das auto gepackt und zurück gehts auf die heimreise. ich sehe dem ganzen mit gemischten gefühlen entgegen. ich habe die zeit hier mit all den tollen menschen und erlebnissen sehr genossen. das wird mir sicher fehlen. aber zuhause erwartet mich auch eine schöne zeit. ich lasse mich einfach drauf zu treiben.

und da dies mein letzter schwedischer blogeintrag ist, wird dieser natürlich auch mit schönster, feinster und tollster musik unterlegt. ein lied, dass mich seit 3 tagen nicht mehr loslässt. unglaublich gut! nach 4:28min drehe ich die lautsprecher nochmal gaaanz laut auf und schwirre popowackelnd durch mein zimmer. ein letztes mal. wer möchte kann gerne mitmachen.

Foals "Spanish Sahara" from Sub Pop Records on Vimeo.

das wars dann.
tack så mycket för allt, mina vänner.

Dienstag, 1. Juni 2010

grillrauch & meeresbrise.

erkenntnis des wochenendes 1: göteborg ist ein gefährliches pflaster. auf der avenyn, der 'flaniermeile' der stadt, wurde am samstag jemand auf der tanzfläche eines clubs erschossen. es deutet einiges auf einen bandenkrieg hin. für uns ist der eintritt dort nicht zu bezahlen. wir geben uns eher mit den etwas verranzteren clubs mit 10euro eintritt ab.

erkenntnis des wochenendes 2: es ist soweit. in schwedischen clubs trägt man nun wieder jogginghosen und gezwirbelte oberlippenbärte.

erkenntnis des gestrigen abends: die schönsten plätze göteborgs liegen etwas außerhalb. die grillsaison ist hier seit kurzem eröffnet und dafür suchen wir immer wieder neue, tolle plätzchen. diesmal ging es in den südwesten der stadt. mit strand. und felsen. und einem ausblick, der einen das würstchen essen zu einem unvergessenenen moment macht.

erkenntnis der gestrigen nacht: ich sollte meine kamera öfter dabei haben. auf dem heimweg aus dem 'pustervik' konnte ich schöne bilder von göteborg bei nacht machen. toll.

hier gibts bilder vom grillen und der nachtlauferei.

musikerkenntnis der letzten tage: 'tvnoir' macht schöne schwarz-weiß-akkustik-aufnahmen zum dahinschmelzen.


GISBERT ZU KNYPHAUSEN 'Dreh Dich Nicht Um' from TV Noir on Vimeo.


MIKROBOY 'Pre oder Post' from TV Noir on Vimeo.

Freitag, 28. Mai 2010

ein warmes gefühl.

schweden grünt und blüht. die pädiatrieklausur liegt bestandenerweise hinter mir und ich genieße die letzten wochen und tage in schweden. kurzerhand haben sich deshalb kathi&ich ein kleines abgewracktes auto gemietet und eine klitzekleine westschwedentour gemacht. wir haben dabei vor allem den 'vänern', den größten see schwedens, umrundet. letztlich war er gar nicht so groß. wir haben uns wirklich zeit gelassen und an vielen stellen angehalten. trotzdem waren wir in weniger als 2 tagen rum. die eine nacht haben wir in karlstad verbracht. die stadt liegt am nördlichsten punkt des vänern und zeichnet sich durch eine tolle sonnenscheindauer aus. wir hatten meist regen bei der fahrt. aber in karlstadt hat, solange wir da waren, die sonne geschienen. irre. könnte auch an uns gelegen haben. naja. ansonsten ist mir natürlich das herz beim autofahren aufgegangen. das hab ich schon sehr vermisst. und in schweden machts auch wirklich spass. man darf ja auf landstraßen nicht schneller als 90km/h fahren. kein stress also. 'ta det lugnt' würde der schwede sagen. schön. und die landschaft..also die landschaft..wirklich..sowas schönes habe ich ja selten gesehen. wenn sich die sonne doch mal rausgetraut hat, hatten wir sicht auf den see, weite grüne felder, kleine häuschen mitten im wald, steinmauern hier und da, immer wieder niedliche kirchen. das muss man einfach selbst erlebt haben. hachja.

hier gibts ein paar bilder von der tour.

im süden des vänern sind wir auf den höchsten berg der region aufgestiegen. 'kinnekulla' heißt der und ist ganze 306m hoch. mit schönem ausblick und allem pipapo. dabei fällt mir nämlich ein video vom 'eyjafjallajökull' ein, welches mir simon empfohlen hat. wirklich interessant, wie es da in island rund um den vulkan eigentlich aussieht. obacht bitte auf die wahnsinnig tolle aufnahmetechnik und den noch viel wahnsinnigeren tolleren song, der da im hintergrund läuft!


Iceland, Eyjafjallajökull - May 1st and 2nd, 2010 from Sean Stiegemeier on Vimeo.


den perfekten übergang zwischen klausur und abschalten am letzten donnerstag haben mir paul, cata und joanna bereitet. ich hatte nach meiner klausur nämlich 2h zeit, um meine wohnung aufzuräumen, ehe ich dann paul vom bus abholte. da blieb keine zeit zum nachdenken über die klausur. wäre aber eh nicht nötig gewesen, wie sich im nachhinein heraus stellte. paul kam also am donnerstag, cata am freitag und joanna schließlich am samstag. sofort setzten wir uns in den extra für uns bereit gestellten gute-laune-zug und rauschten im eiltempo durch die stadt. da blieb kein auge trocken und kein noch so flacher witz unerzählt. ein wunderbare zeit war das. ideal zum entspannen und abschlaten. für alle, wie sich bei den zahl- und endlosen tiefsinnigen gesprächen herausstellte. gelegenheiten zur viersamkeit wurden von uns und - von mir angeleitet - natürlich nicht ausgelassen. stadtbesichtigung, holländisches bier nippen, rumlungern am brunnsparken, bootstouren, polen-wodka-anschauen, dem fc bayern nachtrauern, ausgiebigstes tanzen bis in dem morgengrauen (dieses beginnt übrigens momentan gegen halb4), schiffchen fahren, schären angucken, sonne genießen, die nasen in den meereswind halten, hamburger essen, extrem-spiele-abende mit bösen mienen, im park flanieren, shoppen, grillen am see, tischtennis im club spielen, der beste/tollste dj den man sich an einem montag abend vorstellen kann. und damit sind bei weitem noch nicht alle dinge genannt. da ich aber berechtigterweise angst habe, dass diverse deutsche aufsichtsbehörden diesen blog filzen, halte ich mich mit weiteren ausführungen zurück. nur eins noch: sehr schön wars!


bilder von der veranstaltung gibts hier.


damit wären wir auch schon wieder bei dem teil meines blogs, der sich mit abstand der meisten beliebtheit erfreut. ich ergieße mich mal wieder in meiner musikhingabe und werfe liederperlen in den freundes- und familienkreis meiner geehrten leserschaft.

los geht es mit folgender dame, die mich gerade mit ihrer harfespielenden stimme eingenommen hat. der hype ist zwar schon vorbei. ich finds trotzdem schön. es singt 'florence & the machine' das lied 'cosmic love'. bitte sehr.


Cosmic Love: Eleven / Amy from cupisacup on Vimeo.


und schließlich eine schwedische band, die ich neulich im 'pustervik' gesehen habe. das konzert war durchwachsen. nicht schlecht. mehr aber auch nicht. dieser song hier ist allerdings ein knüller. wirklich. da klatscht man förmlich mit. heute im angebot 'the mary onettes' mit ihrem singsang 'puzzles'.


The Mary Onettes 'Puzzles' from Labrador Records on Vimeo.


ich weiß, ich weiß, jetzt ist der beitrag schon wieder so lang geworden. aber du, lieber leser, wirst hier auch nicht mehr lange etwas lesen können. in 2 wochen ists nämlich vorbei mit der bloggerei. aber trotzdem danke, dass du hier unten bei diesen zeilen angekommen bist.

dieser text wurde ohne zuhilfenahme bewusstseinserweiternder substanzen verfasst. ich grüße an dieser stelle alle, die mich kennen.

Donnerstag, 13. Mai 2010

diese augen. diese stimme.

wir waren am dienstag abend bingo spielen. ich finde, sowas hat stil. bingo hat wirklich stil. die bar, in der das ganze statt fand, hatte allerdings so wenig stil, dass sie schon wieder stil hatte. das 'kontiki' ist, wie man vielleicht schon am namen erkennen kann, eine tropikanische oase des schlechten geschmacks. aber das meine ich gar nicht negativ. die ganzen bambusstöckchen, die palmen & co. haben ein ganz eigenes flair ausgestrahlt. die bar wurde für 2 etagen konzipiert, obwohl eigentlich nur auf einer etage platz war. somit kann man über dünne leitern und treppen in kleine verwinkelte ecken klettern und sich die mitmenschen von oben anschauen. dienstags wird also bingo gespielt. mit einem richtigen bingo-kugeln-schwungrad und einer kleinen orgel, die von einem schnurrbart-geschmückten schweden bedient wurde und extrem nach 70er jahren klang. der showmaster des abends hatte sich auch vorbildlich in das älteste weinrote sakko geschmissen, das es auf dieser welt gibt. er schaffte es, ein unglaublich gespannte stimmung heraufzubeschwören. alle warteten voller spannung auf die nächste zahl und als dann endlich jemand 'bingo' rief, stand die bar wirklich kopf. auf einmal leuchteten alle lichter, nebel rauschte durch den raum und die menschen lagen sich in den armen. so sehr freute man sich, dass überhaupt jemand gewann. die preise waren allerdings auch phänomenal. eine billige ukulele, ein altes anatomisches plastikgehirn oder 2 verranzte, völlig unhandlich zu transportierende lautsprecher aus den 80ern. irre. leider hat keiner von uns gewonnen. vielleicht nächste woche.

achtung! neuerung! hier passiert tatsächlich nochmal etwas unerwartetes. für den letzten monat bloggeschichten hab ich mir musikalisch was schönes einfallen lassen. schließlich bin ich so kluk, wie keiner wo gibt hier! und meine klukheit erspart euch unnötige rumklickerei. ab sofort werde ich meine musikvideos direkt in den blog einfügen und ihr könnte sie euch hier anschauen.

starten wir also mit der schönsten tiefen männerstimme, die die indiewelt gerade zu bieten hat und einem luftig leichten, verträumten frühlingsonnenuntergangsaufdensommerfreulied.



Dienstag, 11. Mai 2010

alles, was mal war.

erkenntnis des letzten wochenendes: samstag morgens gegen um5 ist die schwedische luft am reinsten, das himmelsrot am schönsten, der sonnenaufgang am intensivsten, der delsjön am ruhigsten, das wasser am funkelsten und gleichzeitig so kalt, dass man es wirklich nur für einen bruchteil einer sekunde darin aushält. einmal kopf untertauchen und dann wieder raus.

erkenntnis des letztes einkaufs: im hiesigen lebensmitteleinkaufladen fühlt man sich am pfandrückgabeautomaten neuerdings unglaublich gut. dort kann man nämlich per knopfdruck seinen pfand einer gemeinnützigen kinderschutzorganisation spenden. wohltäterisch.

erkenntnis des letzten musikabends: das hier verdient viel mehr aufmerksamkeit:

kafkas - deine lippen schweigen

Mittwoch, 5. Mai 2010

back den teig solang er frisch ist.

eigentlich war ich ganz zufrieden. die sonne scheint viel und gerne. die uni läuft. der sommer mit all seinen vorteilen steht vor der tür. doch plötzlich werde ich auf den boden der tatsachen zurückgeholt. neulich ziehe ich doch meine geliebte schwarze jeans aus, um sie mit meiner extrem schlabbrigen jogginghose zu tauschen. und was muss ich da in meiner jeans sehen? 2 große löcher, die an einer äußerst ungünstigen (da statisch sehr beanspruchten) stelle ihr unwesen treiben. puuuh. fast 2 jahre haben wir zusammen verbracht und viele gute und viele schlechte zeiten erlebt. wenn ich an unsere gemeinsamen stunden denke, schleicht sich ein kleines lächeln in mein gesicht. jetzt hängt sie erstmal über meinem stuhl, bald wird sie in meinen schrank wandern. und dann irgendwann hoffentlich in die hände meiner oma, die vielleicht ihre näherischen zauberkräfte anwenden und das endgültige unheil abwenden kann. ihr seht, ich hab es momentan wirklich nicht leicht.

heute hatte ich frei. es wird zeit, dass das semester zu ende geht. ich habe leider, wie ich feststellen musste, die etwas langweiligeren pädiatriewochen zum schluss abbekommen. letzte woche war ich in borås, was sich allerdings als reinfall erwiesen hat. die ärzte waren zwar alle nett, aber keiner wusste so richtig, was er mit uns anstellen sollte. schade. dementsprechend wenig habe ich gesehen. ärgerlich, wenn ich an die 3 stunden fahrzeit pro tag zurückdenke. allerdings war das schauspiel der pendelnden schweden am morgen interessant anzusehen. borås ist arbeitsplatz vieler göteborger. dementsprechend voll waren die busse am morgen auch. als es dann immer 6.45h losging, wurden erstmal kollektiv die sitzlehnen nach hinten gestellt, die nackenkissen rausgeholt und die schlafdecken ausgebreitet. für die nächste stunde fahrt war dann erstmal ruhe im bus. diese woche bin ich in der akut-sprechstunde, oder 'notaufnahme', je nachdem wie man das übersetzen will. das ist aber auch nicht so spannend, weil die meisten kinder mit magen-darm-infektionen oder lungenentzündungen kommen. gut, das spiegelt natürlich das wahre leben wieder. ich hab allerdings momentan mehr die klausur im hinterkopf, die in 2 wochen ansteht. und da werden garantiert nicht nur diese beiden krankheitsbilder drankommen. hmpf.

am letzten wochenende haben wir hier in göteborg auch 'walpurgisnacht' gefeiert. da gab es einen großen umzug durch die stadt, der von den studenten der techniker-uni organisiert wurde. so richtig mit großen lkw's und politisch-satirischen pappfiguren auf der ladefläche. abends ging es dann in den größten park der stadt zum maifeuer angucken. wir wurden schon vorgewarnt, dass das besonders von den jüngeren göteborgern zum trinkgelage umfunktioniert würde. und diese einschätzung sollte sich bewahrheiten. naja, aber das feuer war trotzdem schön. wir haben uns jedoch schleunigst vom acker gemacht, um den abend wegzutanzen.

an dieser stelle mal ein fotoalbum mit gesammelten eindrücken des vergangenen monats.

den mit abstand komischsten moment der letzten zeit erlebte ich gestern beim friseur. nachdem ich mich ein wenig mit 'maddi', meinem friseur, ausgetauscht habe und wir das übliche ('wo kommst du her?', 'was machst du hier?', 'was studierst du nochmal?') abgehakt haben, fragte er mich direkt und ohne umschweife, ob ich denn einen tip wegen seinen verstopfungen habe. er hätte ziemlich probleme mit seinem stuhlgang. hab ich mich gerade verhört? wie bitte? er meinte es aber ernst, da er für seine frage sogar extra mit dem schneiden aufgehört hat und mir tief in die augen schaute. nunja, auf meine frage, ob er sich denn auch schön ausgewogen ernähre, meinte er nur, dass er nie gemüse oder obst isst und sich die meiste zeit von fast-food ernährt. hmm, er konnte sich dann in diesem moment auch gleich selbst erklären, woher seine probleme kommen. das war echt komisch.

musik der letzten tage und wochen:

seabear - i'll build you a fire (heute aufm konzert gesehen. sehr schön.)
the national - terrible love (oh gott, diese stimme.)
grossstadtgeflüster - weil das morgen noch so ist (ey, wat isn ditte? ab uffs rad durch berlin!)

Donnerstag, 22. April 2010

det strålar från mitt hjärta.

heute war ein komischer tag in göteborg. das wetter hat es mal richtig april'isch mit uns gemeint. morgens zogen dicke wolken auf, um dann von strahlendem sonnenschein abgewechselt zu werden, ehe die stadt dann in einem großen graupelschauer unterging. aber ich lass mir von sowas natürlich nicht die laune vermiesen. außerdem hab ich immer das passende lied für die jeweilige situation in den ohren. 'the xx' haben mir zum beispiel den ersten großen regenschauer versüßt, während ich im bus sitzend den menschen beim durchs-wasser-waten zugesehen hab. oder neulich im supermarkt, da war amy macdonald bei mir, als ich auf der suche nach den tollen halbierten dosen-pfirsichen war. leider war meine suche erfolglos und ich musste in den letzten tagen notgedrungen auf him-&blaubeeren in meinem frühstücksgematsche umsteigen. ein weiteres beispiel, 'the antlers'. mit deren musik in den ohren entfalten die krankenhauseingangsbereiche eine enorm beruhigende wirkung auf mich, egal ob ich ins sahlgrenska universitetssjukhus oder ins östra sjukhus reinlaufe. da ist für einen kurzen moment nochmal alles ok.

ansonsten fallen mir in letzter zeit immer wieder kleine alltägliche dinge auf, die ich wohl in deutschland vermissen werde. die sonnenuhr am korsvägen zum beispiel, welche auf der seite angebracht ist, von der meine bahn in richtung wohnheim abfährt. sie funktioniert vortrefflich. und wenn ich sie sehe, weiß ich, dass der freie teil des tages angefangen hat. oder die möwen, die man sogar am wohnheim hört und die das göteborger hafengefühl ausmachen. oder die polizisten, die im strahlendem nachmittagssonnenschein am brunnsparken auf ihren schönen pferden patroullieren. oder die ganzen snus-dosen, die man hier bei fast allen durch die hosentasche durchscheinen sieht. oder auch der alte dicke dackel, dessen bauch fast auf dem boden schleift und der mir des öfteren hier in der nähe über den weg läuft. hach.

letzten samstag war ich im 'konserthuset' bei 'the göteborg string theory'. das ist ein musikprojekt, bei dem lokale göteborger musiker mit berliner symphonikern zusammengearbeitet haben. dabei wurden dann entweder reine orchesterstücke oder eben lieder der jeweiligen musiker mit orchesterbegleitung aufgeführt. mit dabei waren unter anderem josé gonzález oder auch 'ebbot' von 'the soundtrack of our lives'. sehr, sehr interessant. war eine tolle mischung und hat mich wirklich begeistert. der jubel, als josé gonzález auf die bühne kam, war mal wieder unbeschreiblich. die göteborger saugen echt alles gierig auf, was dieser mann zustande bringt. der abend war auch wie gemacht dafür, um einen querschnitt durch die schwedische modewelt zu ziehen. überall gab es hochgekrempelte hosen, schicke kleidchen, leggings mit langen t-shirts, unterhemden mit rausguckendem brusthaartoupet, feinste anzüge, hochgesteckte frisuren oder auch 50er-jahre-brillen, die größer als das sie tragende gesicht waren, zu sehen. wunderbar.

im krankenhaus gibts nicht viel neues. nach dem relativ durchwachsen-spannenden radiologiekurs in der letzten woche, bin ich momentan auf der neonatologie eingeteilt. das läuft alles in allem ziemlich ruhig ab. wie haben viele seminare und untersuchen ab und zu die kleinsten der kleinen, bevor sie nach hause dürfen. meine ärztin wurde mehrmals angepullert. die kleinen, die ich untersucht habe, hielten sich aber freundlicherweise zurück. was schon erstaunlich ist. wenn die nämlich realisieren würden, wo denen überall hingeguckt und angefasst wird, wären sie bestimmt nicht so gut gewillt. ha, trotzdem konnte ich sie irgendwie immer einigermaßen besänftigen.

musik des heutigen tages:

kent - hjärta (hui, das ist wirklich schwedisch!)
hurts - wonderful life (tanzend in die 80er..)