Mittwoch, 17. Februar 2010

morgens, wenn die bahn noch leer ist.

lieber leser. nun geht es also schlag auf schlag. musste man erst wochen warten, ehe sich ein neuer eintrag in den blog schlich, so geht es heute im tagesrythmus. gestern hatte ich also meinen zweiten nachtdienst und da dieser sehr, sehr interessant war, möchte ich kurz davon berichten. ich wurde renate zugeteilt, eine kleine, untersetzte hebamme, die sich sehr schnell bewegen musste. ich glaube, sie konnte nichts langsam machen. ich bin ihr die nacht über eher hinterhergerannt als mitgelaufen. naja, aber sie war echt toll. hat viel erklärt. und als sie bei der ersten geburt meinte ‚komm, zieh dir auch handschuhe an‘ wusste ich, dass da einiges bevorsteht. die erste geburt war eine junge frau, die ziemlich starke schmerzen hatte. das zog sich eine ganze weile so hin, sodass ich mich schon gar nicht mehr konzentrieren konnte. bis renate dann endlich den vorschlag für eine ‚eda‘ machte, eine rückenmarkshautnarkose, die die wehenschmerzen ein wenig nehmen sollte. schnell wurde dann also der anästhesist rangerufen, um die nadel zu legen. als er dann kam und anfangen wollte, hatte die frau gerade eine wehe, sodass er kurz warten musste, bis diese vorbei ist. währenddessen hat renate aber gesehen, dass der kindskopf auf einmal so weit runtergerutscht war, dass die geburt kurz bevor stand. also konnte der anästhesist wieder einpacken und abdampfen, weil im geburtsfall die narkose wenig sinn hat (dauert eh erst ne weile, ehe sie wirkt). und dann ging es auf einmal ganz schnell. nach einigen wehen war der kopf schon zu sehen. renate leitete mich dann an, wie ich ein wenig gegen den kopf drücken sollte, damit er nicht zu schnell rausrutscht. so haben wir das eine ganze weile gemacht, bis sie auf einmal sagte, ich soll den kopf nun ein wenig nach hinten drücken, weil es jetzt soweit sei. und schwupps, draußen war er. ganz fix. das war echt ein tolles gefühl, dieses kleine warme, nasse etwas auf dem weg nach draußen zu helfen. alle waren zufrieden. der kleine wurde schön saubergemacht, warm eingepackt mit mützchen&co. und schließlich zum stillen an mama’s brust gelegt. das ganze programm habe ich dann noch zwei mal gemacht. einmal hab ich renate geholfen und danach carina, die noch eine geburt für mich ‚übrig hatte‘. die letzten beiden geburten gingen aber noch schneller als die erste, sodass ich noch gar nicht damit gerechnet habe, dass das kind gleich in meinen händen liegt. echt toll. heute nacht geht’s dann zum letzten mal zum geburtshilfedienst. ich bin gespannt.

wenn ich dann morgen früh nach hause komme, weiß ich allerdings, dass jemand auf mich warten wird und ein süßer duft in meinem zimmer liegt. seit heute mittag ist nämlich matze zu besuch und wir werden uns ein paar schöne tage im schneebedeckten göteborg machen.

seid gespannt auf weitere einträge. man weiß nie, wann es passieren wird!

musik der vergangenen letzten wochen:

tocotronic - ich möchte irgendetwas für dich sein

4 Kommentare:

3 von daheim hat gesagt…

Hej Kind'l ! Na ,da hast Du ja in den 2 ND richtig viel erleben dürfen. Viel Glück heut im letzten Dienst! An Matze liebe Grüße , er soll sich den Abend nicht soooo lang werden lassen. Macht Euch ab morgen dann ein paar schööööne Tage.
Liebe Grüße von daheim und "Gut Nächtle"!
Mutti und Co.

Anonym hat gesagt…

.. ein schöneres trauriges lied musst du mir erstmal zeigen..
halleluja.. naja.. die kinder müssen ihre erfahrungen immer selber machen, was? ihnen tocotronic schon seit 10 jahren reindrücken zu wollen klappt halt nicht..
liebe grüße, auch an matze..

Anonym hat gesagt…

achso.. ich beneide dich ein bisschen um die erfahrungen.. =)
bekommen die kleinen eigentlich kleine süße bärenmützen?

Matthias hat gesagt…

ha, ich mochte tocotronic schon viel eher als wie wo du die kanntest!
außerdem gibt es kleine wollmützchen. in weiß. und zur stärkung der schwedischen wirtschaft ist ein dickes 'volvo'-logo drauf. dazu gibts das passende auto als einstieg ins schwedische leben geschenkt. so macht man das hier!

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