Dienstag, 16. Februar 2010

morgens, wenn die stadt erwacht.

ich habe nun meinen ersten nachtdienst überstanden. war ziemlich spannend und erlebnisreich. halb10 ging es also los, als die hebammen ihren dienst übergeben haben. ich wurde einer sehr netten jungen hebamme zugewiesen, die sich ziemlich bemüht hat. bei unserer ersten patienten ließ sie mich auch den muttermund tasten. dieser war schon stark erweitert. dadurch konnte ich also direkt den kopf des kleinen jungen fühlen, der dann eine ganze weile später zur welt kommen sollte. die geburt verlief anfangs regelgerecht und alle waren zufrieden. mit der zeit zeigte sich aber, dass der kleine trotz starker wehen nicht so richtig tiefer rutschen wollte. es wurde dann eine ganze reihe an tests gemacht, um zu sehen, ob es ihm denn auch gut geht. herzfrequenz und wehen waren soweit ok. zusätzlich wollte man sich aber auch den ph- und milchsäurewert des kleinen anschauen, weil diese eine aussage darüber geben, wie gut die sauerstoffversorgung in seinem körper ist. das darf aber nur eine ärztin machen. nachtdienst hatte ludmilla, mit der ich auch schon auf einer der gyn-stationen zusammengearbeitet habe. sie hat dann den kopf des kleinen ein wenig angepieckst, um an blut ran zu kommen. komische vorstellung. aber seine werte lagen im oberen grenzbereich, sodass man noch abwartete. nach 2 stunden hat sich aber immer noch nichts weiter getan, sodass man sich für einen kaiserschnitt entschied. ich durfte auch (ohne nachfragen meinerseits) assistieren, obwohl die stimmung relativ angespannt war ('du machst bei der op erst etwas, wenn ich es dir sage'). dann ging alles total schnell und schon war er auf der welt. wohlauf. schön rosig und mit jeder menge kraft in der kehle. wow.

danach habe ich dann auch noch eine normale geburt gesehen. diese zog sich auch über gute 3 stunden hin. diesmal bin ich mit einer anderen hebamme mit gegangen. sie hat leider nicht so viel erklärt. aber es war trotzdem erstaunlich, mit welcher ruhe sie die ganze sache anging. kurz vor um7 kam dann ein kleines mädchen zur welt. etwas blass, aber trotzdem wohl auf. puuuh. alles sehr interessant. aber letztlich ging es mir schon ein wenig an die substanz, was die akkustischen eindrücke seitens der mütter über mehrere stunden anging.

noch kurz was zu schwedischen traditionen. heute ist 'fettisdagen', also 'der fettige dienstag', an dem überall 'semlor' gegessen werden. so eine art windbeutel mit jeder menge sahne und marzipanfüllung. laut tradition ißt man sie heute, um dann bis ostern zu fasten, ein letztes ausschweifendes fettgelage also. heutzutage gibt es die dinger aber schon ab anfang januar. bis ende märz. teilweise sogar das ganze jahr über. ich finde sie sehr lecker, aber mein test hat schon gezeigt, dass man nicht unbedingt mehr als 2 auf einmal essen sollte.

musik des morgens:

the album leaf - always for you. wow. was für ein tolles lied. es hat mir heute den morgen versüßt, als ich kurz vor 8 nach hause gefahren bin. die stadt war mittlerweile erwacht. jede menge leute waren auf dem weg zur arbeit. und der schnee wehte mir ins gesicht. beste athmorsphäre also, um dann schleunigst ins bett zu gehen.

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