Donnerstag, 10. Juni 2010

hejdå.

es ist soweit. die tage werden immer wärmer. die nächte immer länger. und göteborg zeigt sich im feinsten nieselregen von seiner nordisch-schönsten seite. und für mich heißt es langsam abschied nehmen. in den letzten tagen habe ich immer mehr sachen in meinen taschen verstaut und reisetauglich gemacht. poster wurden abgenommen. fotos eingesackt. erinnerungen verstaut. wahnsinn wie schnell die zeit nach der päd-klausur vergangen ist. die letzten 3 wochen waren wirklich voller schöner kleiner überraschungen, erkundungen und entdeckungen. all die leute hier sind mir sehr ans herz gewachsen. ebenso wie die stadt, die ich garantiert nicht das letzte mal gesehen habe. genau wie die umgebung göteborgs. am letzten wochenende haben wir uns nämlich für 3 tage aus der zivilisation verabschiedet und sind aus der stadt herausgewandert. direkt zu einem großen see. mit einer kleinen landzunge für uns. und zelten aufschlagen. im see schwimmen. lagerfeuer genießen und begrillen. ideal um sich noch einmal von der schwedischen natur und landschaft verzaubern zu lassen.

seht selbst.

viel mehr bleibt nicht zu sagen. morgen kommen meine eltern. dann wird das auto gepackt und zurück gehts auf die heimreise. ich sehe dem ganzen mit gemischten gefühlen entgegen. ich habe die zeit hier mit all den tollen menschen und erlebnissen sehr genossen. das wird mir sicher fehlen. aber zuhause erwartet mich auch eine schöne zeit. ich lasse mich einfach drauf zu treiben.

und da dies mein letzter schwedischer blogeintrag ist, wird dieser natürlich auch mit schönster, feinster und tollster musik unterlegt. ein lied, dass mich seit 3 tagen nicht mehr loslässt. unglaublich gut! nach 4:28min drehe ich die lautsprecher nochmal gaaanz laut auf und schwirre popowackelnd durch mein zimmer. ein letztes mal. wer möchte kann gerne mitmachen.

Foals "Spanish Sahara" from Sub Pop Records on Vimeo.

das wars dann.
tack så mycket för allt, mina vänner.

Dienstag, 1. Juni 2010

grillrauch & meeresbrise.

erkenntnis des wochenendes 1: göteborg ist ein gefährliches pflaster. auf der avenyn, der 'flaniermeile' der stadt, wurde am samstag jemand auf der tanzfläche eines clubs erschossen. es deutet einiges auf einen bandenkrieg hin. für uns ist der eintritt dort nicht zu bezahlen. wir geben uns eher mit den etwas verranzteren clubs mit 10euro eintritt ab.

erkenntnis des wochenendes 2: es ist soweit. in schwedischen clubs trägt man nun wieder jogginghosen und gezwirbelte oberlippenbärte.

erkenntnis des gestrigen abends: die schönsten plätze göteborgs liegen etwas außerhalb. die grillsaison ist hier seit kurzem eröffnet und dafür suchen wir immer wieder neue, tolle plätzchen. diesmal ging es in den südwesten der stadt. mit strand. und felsen. und einem ausblick, der einen das würstchen essen zu einem unvergessenenen moment macht.

erkenntnis der gestrigen nacht: ich sollte meine kamera öfter dabei haben. auf dem heimweg aus dem 'pustervik' konnte ich schöne bilder von göteborg bei nacht machen. toll.

hier gibts bilder vom grillen und der nachtlauferei.

musikerkenntnis der letzten tage: 'tvnoir' macht schöne schwarz-weiß-akkustik-aufnahmen zum dahinschmelzen.


GISBERT ZU KNYPHAUSEN 'Dreh Dich Nicht Um' from TV Noir on Vimeo.


MIKROBOY 'Pre oder Post' from TV Noir on Vimeo.

Freitag, 28. Mai 2010

ein warmes gefühl.

schweden grünt und blüht. die pädiatrieklausur liegt bestandenerweise hinter mir und ich genieße die letzten wochen und tage in schweden. kurzerhand haben sich deshalb kathi&ich ein kleines abgewracktes auto gemietet und eine klitzekleine westschwedentour gemacht. wir haben dabei vor allem den 'vänern', den größten see schwedens, umrundet. letztlich war er gar nicht so groß. wir haben uns wirklich zeit gelassen und an vielen stellen angehalten. trotzdem waren wir in weniger als 2 tagen rum. die eine nacht haben wir in karlstad verbracht. die stadt liegt am nördlichsten punkt des vänern und zeichnet sich durch eine tolle sonnenscheindauer aus. wir hatten meist regen bei der fahrt. aber in karlstadt hat, solange wir da waren, die sonne geschienen. irre. könnte auch an uns gelegen haben. naja. ansonsten ist mir natürlich das herz beim autofahren aufgegangen. das hab ich schon sehr vermisst. und in schweden machts auch wirklich spass. man darf ja auf landstraßen nicht schneller als 90km/h fahren. kein stress also. 'ta det lugnt' würde der schwede sagen. schön. und die landschaft..also die landschaft..wirklich..sowas schönes habe ich ja selten gesehen. wenn sich die sonne doch mal rausgetraut hat, hatten wir sicht auf den see, weite grüne felder, kleine häuschen mitten im wald, steinmauern hier und da, immer wieder niedliche kirchen. das muss man einfach selbst erlebt haben. hachja.

hier gibts ein paar bilder von der tour.

im süden des vänern sind wir auf den höchsten berg der region aufgestiegen. 'kinnekulla' heißt der und ist ganze 306m hoch. mit schönem ausblick und allem pipapo. dabei fällt mir nämlich ein video vom 'eyjafjallajökull' ein, welches mir simon empfohlen hat. wirklich interessant, wie es da in island rund um den vulkan eigentlich aussieht. obacht bitte auf die wahnsinnig tolle aufnahmetechnik und den noch viel wahnsinnigeren tolleren song, der da im hintergrund läuft!


Iceland, Eyjafjallajökull - May 1st and 2nd, 2010 from Sean Stiegemeier on Vimeo.


den perfekten übergang zwischen klausur und abschalten am letzten donnerstag haben mir paul, cata und joanna bereitet. ich hatte nach meiner klausur nämlich 2h zeit, um meine wohnung aufzuräumen, ehe ich dann paul vom bus abholte. da blieb keine zeit zum nachdenken über die klausur. wäre aber eh nicht nötig gewesen, wie sich im nachhinein heraus stellte. paul kam also am donnerstag, cata am freitag und joanna schließlich am samstag. sofort setzten wir uns in den extra für uns bereit gestellten gute-laune-zug und rauschten im eiltempo durch die stadt. da blieb kein auge trocken und kein noch so flacher witz unerzählt. ein wunderbare zeit war das. ideal zum entspannen und abschlaten. für alle, wie sich bei den zahl- und endlosen tiefsinnigen gesprächen herausstellte. gelegenheiten zur viersamkeit wurden von uns und - von mir angeleitet - natürlich nicht ausgelassen. stadtbesichtigung, holländisches bier nippen, rumlungern am brunnsparken, bootstouren, polen-wodka-anschauen, dem fc bayern nachtrauern, ausgiebigstes tanzen bis in dem morgengrauen (dieses beginnt übrigens momentan gegen halb4), schiffchen fahren, schären angucken, sonne genießen, die nasen in den meereswind halten, hamburger essen, extrem-spiele-abende mit bösen mienen, im park flanieren, shoppen, grillen am see, tischtennis im club spielen, der beste/tollste dj den man sich an einem montag abend vorstellen kann. und damit sind bei weitem noch nicht alle dinge genannt. da ich aber berechtigterweise angst habe, dass diverse deutsche aufsichtsbehörden diesen blog filzen, halte ich mich mit weiteren ausführungen zurück. nur eins noch: sehr schön wars!


bilder von der veranstaltung gibts hier.


damit wären wir auch schon wieder bei dem teil meines blogs, der sich mit abstand der meisten beliebtheit erfreut. ich ergieße mich mal wieder in meiner musikhingabe und werfe liederperlen in den freundes- und familienkreis meiner geehrten leserschaft.

los geht es mit folgender dame, die mich gerade mit ihrer harfespielenden stimme eingenommen hat. der hype ist zwar schon vorbei. ich finds trotzdem schön. es singt 'florence & the machine' das lied 'cosmic love'. bitte sehr.


Cosmic Love: Eleven / Amy from cupisacup on Vimeo.


und schließlich eine schwedische band, die ich neulich im 'pustervik' gesehen habe. das konzert war durchwachsen. nicht schlecht. mehr aber auch nicht. dieser song hier ist allerdings ein knüller. wirklich. da klatscht man förmlich mit. heute im angebot 'the mary onettes' mit ihrem singsang 'puzzles'.


The Mary Onettes 'Puzzles' from Labrador Records on Vimeo.


ich weiß, ich weiß, jetzt ist der beitrag schon wieder so lang geworden. aber du, lieber leser, wirst hier auch nicht mehr lange etwas lesen können. in 2 wochen ists nämlich vorbei mit der bloggerei. aber trotzdem danke, dass du hier unten bei diesen zeilen angekommen bist.

dieser text wurde ohne zuhilfenahme bewusstseinserweiternder substanzen verfasst. ich grüße an dieser stelle alle, die mich kennen.

Donnerstag, 13. Mai 2010

diese augen. diese stimme.

wir waren am dienstag abend bingo spielen. ich finde, sowas hat stil. bingo hat wirklich stil. die bar, in der das ganze statt fand, hatte allerdings so wenig stil, dass sie schon wieder stil hatte. das 'kontiki' ist, wie man vielleicht schon am namen erkennen kann, eine tropikanische oase des schlechten geschmacks. aber das meine ich gar nicht negativ. die ganzen bambusstöckchen, die palmen & co. haben ein ganz eigenes flair ausgestrahlt. die bar wurde für 2 etagen konzipiert, obwohl eigentlich nur auf einer etage platz war. somit kann man über dünne leitern und treppen in kleine verwinkelte ecken klettern und sich die mitmenschen von oben anschauen. dienstags wird also bingo gespielt. mit einem richtigen bingo-kugeln-schwungrad und einer kleinen orgel, die von einem schnurrbart-geschmückten schweden bedient wurde und extrem nach 70er jahren klang. der showmaster des abends hatte sich auch vorbildlich in das älteste weinrote sakko geschmissen, das es auf dieser welt gibt. er schaffte es, ein unglaublich gespannte stimmung heraufzubeschwören. alle warteten voller spannung auf die nächste zahl und als dann endlich jemand 'bingo' rief, stand die bar wirklich kopf. auf einmal leuchteten alle lichter, nebel rauschte durch den raum und die menschen lagen sich in den armen. so sehr freute man sich, dass überhaupt jemand gewann. die preise waren allerdings auch phänomenal. eine billige ukulele, ein altes anatomisches plastikgehirn oder 2 verranzte, völlig unhandlich zu transportierende lautsprecher aus den 80ern. irre. leider hat keiner von uns gewonnen. vielleicht nächste woche.

achtung! neuerung! hier passiert tatsächlich nochmal etwas unerwartetes. für den letzten monat bloggeschichten hab ich mir musikalisch was schönes einfallen lassen. schließlich bin ich so kluk, wie keiner wo gibt hier! und meine klukheit erspart euch unnötige rumklickerei. ab sofort werde ich meine musikvideos direkt in den blog einfügen und ihr könnte sie euch hier anschauen.

starten wir also mit der schönsten tiefen männerstimme, die die indiewelt gerade zu bieten hat und einem luftig leichten, verträumten frühlingsonnenuntergangsaufdensommerfreulied.



Dienstag, 11. Mai 2010

alles, was mal war.

erkenntnis des letzten wochenendes: samstag morgens gegen um5 ist die schwedische luft am reinsten, das himmelsrot am schönsten, der sonnenaufgang am intensivsten, der delsjön am ruhigsten, das wasser am funkelsten und gleichzeitig so kalt, dass man es wirklich nur für einen bruchteil einer sekunde darin aushält. einmal kopf untertauchen und dann wieder raus.

erkenntnis des letztes einkaufs: im hiesigen lebensmitteleinkaufladen fühlt man sich am pfandrückgabeautomaten neuerdings unglaublich gut. dort kann man nämlich per knopfdruck seinen pfand einer gemeinnützigen kinderschutzorganisation spenden. wohltäterisch.

erkenntnis des letzten musikabends: das hier verdient viel mehr aufmerksamkeit:

kafkas - deine lippen schweigen

Mittwoch, 5. Mai 2010

back den teig solang er frisch ist.

eigentlich war ich ganz zufrieden. die sonne scheint viel und gerne. die uni läuft. der sommer mit all seinen vorteilen steht vor der tür. doch plötzlich werde ich auf den boden der tatsachen zurückgeholt. neulich ziehe ich doch meine geliebte schwarze jeans aus, um sie mit meiner extrem schlabbrigen jogginghose zu tauschen. und was muss ich da in meiner jeans sehen? 2 große löcher, die an einer äußerst ungünstigen (da statisch sehr beanspruchten) stelle ihr unwesen treiben. puuuh. fast 2 jahre haben wir zusammen verbracht und viele gute und viele schlechte zeiten erlebt. wenn ich an unsere gemeinsamen stunden denke, schleicht sich ein kleines lächeln in mein gesicht. jetzt hängt sie erstmal über meinem stuhl, bald wird sie in meinen schrank wandern. und dann irgendwann hoffentlich in die hände meiner oma, die vielleicht ihre näherischen zauberkräfte anwenden und das endgültige unheil abwenden kann. ihr seht, ich hab es momentan wirklich nicht leicht.

heute hatte ich frei. es wird zeit, dass das semester zu ende geht. ich habe leider, wie ich feststellen musste, die etwas langweiligeren pädiatriewochen zum schluss abbekommen. letzte woche war ich in borås, was sich allerdings als reinfall erwiesen hat. die ärzte waren zwar alle nett, aber keiner wusste so richtig, was er mit uns anstellen sollte. schade. dementsprechend wenig habe ich gesehen. ärgerlich, wenn ich an die 3 stunden fahrzeit pro tag zurückdenke. allerdings war das schauspiel der pendelnden schweden am morgen interessant anzusehen. borås ist arbeitsplatz vieler göteborger. dementsprechend voll waren die busse am morgen auch. als es dann immer 6.45h losging, wurden erstmal kollektiv die sitzlehnen nach hinten gestellt, die nackenkissen rausgeholt und die schlafdecken ausgebreitet. für die nächste stunde fahrt war dann erstmal ruhe im bus. diese woche bin ich in der akut-sprechstunde, oder 'notaufnahme', je nachdem wie man das übersetzen will. das ist aber auch nicht so spannend, weil die meisten kinder mit magen-darm-infektionen oder lungenentzündungen kommen. gut, das spiegelt natürlich das wahre leben wieder. ich hab allerdings momentan mehr die klausur im hinterkopf, die in 2 wochen ansteht. und da werden garantiert nicht nur diese beiden krankheitsbilder drankommen. hmpf.

am letzten wochenende haben wir hier in göteborg auch 'walpurgisnacht' gefeiert. da gab es einen großen umzug durch die stadt, der von den studenten der techniker-uni organisiert wurde. so richtig mit großen lkw's und politisch-satirischen pappfiguren auf der ladefläche. abends ging es dann in den größten park der stadt zum maifeuer angucken. wir wurden schon vorgewarnt, dass das besonders von den jüngeren göteborgern zum trinkgelage umfunktioniert würde. und diese einschätzung sollte sich bewahrheiten. naja, aber das feuer war trotzdem schön. wir haben uns jedoch schleunigst vom acker gemacht, um den abend wegzutanzen.

an dieser stelle mal ein fotoalbum mit gesammelten eindrücken des vergangenen monats.

den mit abstand komischsten moment der letzten zeit erlebte ich gestern beim friseur. nachdem ich mich ein wenig mit 'maddi', meinem friseur, ausgetauscht habe und wir das übliche ('wo kommst du her?', 'was machst du hier?', 'was studierst du nochmal?') abgehakt haben, fragte er mich direkt und ohne umschweife, ob ich denn einen tip wegen seinen verstopfungen habe. er hätte ziemlich probleme mit seinem stuhlgang. hab ich mich gerade verhört? wie bitte? er meinte es aber ernst, da er für seine frage sogar extra mit dem schneiden aufgehört hat und mir tief in die augen schaute. nunja, auf meine frage, ob er sich denn auch schön ausgewogen ernähre, meinte er nur, dass er nie gemüse oder obst isst und sich die meiste zeit von fast-food ernährt. hmm, er konnte sich dann in diesem moment auch gleich selbst erklären, woher seine probleme kommen. das war echt komisch.

musik der letzten tage und wochen:

seabear - i'll build you a fire (heute aufm konzert gesehen. sehr schön.)
the national - terrible love (oh gott, diese stimme.)
grossstadtgeflüster - weil das morgen noch so ist (ey, wat isn ditte? ab uffs rad durch berlin!)

Donnerstag, 22. April 2010

det strålar från mitt hjärta.

heute war ein komischer tag in göteborg. das wetter hat es mal richtig april'isch mit uns gemeint. morgens zogen dicke wolken auf, um dann von strahlendem sonnenschein abgewechselt zu werden, ehe die stadt dann in einem großen graupelschauer unterging. aber ich lass mir von sowas natürlich nicht die laune vermiesen. außerdem hab ich immer das passende lied für die jeweilige situation in den ohren. 'the xx' haben mir zum beispiel den ersten großen regenschauer versüßt, während ich im bus sitzend den menschen beim durchs-wasser-waten zugesehen hab. oder neulich im supermarkt, da war amy macdonald bei mir, als ich auf der suche nach den tollen halbierten dosen-pfirsichen war. leider war meine suche erfolglos und ich musste in den letzten tagen notgedrungen auf him-&blaubeeren in meinem frühstücksgematsche umsteigen. ein weiteres beispiel, 'the antlers'. mit deren musik in den ohren entfalten die krankenhauseingangsbereiche eine enorm beruhigende wirkung auf mich, egal ob ich ins sahlgrenska universitetssjukhus oder ins östra sjukhus reinlaufe. da ist für einen kurzen moment nochmal alles ok.

ansonsten fallen mir in letzter zeit immer wieder kleine alltägliche dinge auf, die ich wohl in deutschland vermissen werde. die sonnenuhr am korsvägen zum beispiel, welche auf der seite angebracht ist, von der meine bahn in richtung wohnheim abfährt. sie funktioniert vortrefflich. und wenn ich sie sehe, weiß ich, dass der freie teil des tages angefangen hat. oder die möwen, die man sogar am wohnheim hört und die das göteborger hafengefühl ausmachen. oder die polizisten, die im strahlendem nachmittagssonnenschein am brunnsparken auf ihren schönen pferden patroullieren. oder die ganzen snus-dosen, die man hier bei fast allen durch die hosentasche durchscheinen sieht. oder auch der alte dicke dackel, dessen bauch fast auf dem boden schleift und der mir des öfteren hier in der nähe über den weg läuft. hach.

letzten samstag war ich im 'konserthuset' bei 'the göteborg string theory'. das ist ein musikprojekt, bei dem lokale göteborger musiker mit berliner symphonikern zusammengearbeitet haben. dabei wurden dann entweder reine orchesterstücke oder eben lieder der jeweiligen musiker mit orchesterbegleitung aufgeführt. mit dabei waren unter anderem josé gonzález oder auch 'ebbot' von 'the soundtrack of our lives'. sehr, sehr interessant. war eine tolle mischung und hat mich wirklich begeistert. der jubel, als josé gonzález auf die bühne kam, war mal wieder unbeschreiblich. die göteborger saugen echt alles gierig auf, was dieser mann zustande bringt. der abend war auch wie gemacht dafür, um einen querschnitt durch die schwedische modewelt zu ziehen. überall gab es hochgekrempelte hosen, schicke kleidchen, leggings mit langen t-shirts, unterhemden mit rausguckendem brusthaartoupet, feinste anzüge, hochgesteckte frisuren oder auch 50er-jahre-brillen, die größer als das sie tragende gesicht waren, zu sehen. wunderbar.

im krankenhaus gibts nicht viel neues. nach dem relativ durchwachsen-spannenden radiologiekurs in der letzten woche, bin ich momentan auf der neonatologie eingeteilt. das läuft alles in allem ziemlich ruhig ab. wie haben viele seminare und untersuchen ab und zu die kleinsten der kleinen, bevor sie nach hause dürfen. meine ärztin wurde mehrmals angepullert. die kleinen, die ich untersucht habe, hielten sich aber freundlicherweise zurück. was schon erstaunlich ist. wenn die nämlich realisieren würden, wo denen überall hingeguckt und angefasst wird, wären sie bestimmt nicht so gut gewillt. ha, trotzdem konnte ich sie irgendwie immer einigermaßen besänftigen.

musik des heutigen tages:

kent - hjärta (hui, das ist wirklich schwedisch!)
hurts - wonderful life (tanzend in die 80er..)

Montag, 12. April 2010

fließend durch die nacht.

samstag war ein toller tag. samstag war ein schöner tag. der fühling hat sich da nämlich vollkommen breit gemacht in göteborg. es waren knapp 20grad in der sonne und somit konnte ich meine shoppingtour teils ohne jacke machen. ich bin diesmal durch die halbe stadt gelaufen und hab auf die tram verzichtet, weil ich das schöne wetter genießen wollte. überall waren menschen und haben sich durch die kleinen gassen geschlängelt. die cafés hatten selbstredend alle offen und überall wurden eifrig stühle und tische auf die straße gestellt, sodass die leute folglich alle draußen saßen. war eigentlich ganz niedlich anzusehen, wie die nasen richtung sonne gestreckt wurden. abends war ich mit kerstin und simon im 'röda sten' tanzen. drum'n'bass-party. ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber das ist nicht so wichtig. viel toller war nämlich unser weg zum club. da das 'röda sten' direkt am wasser liegt, haben wir die fähre vom hafen aus genommen. das war wirklich toll. nachts halb 12 durch göteborg aufm schiff fahren. den nachtwind um die jacke wehend. die stadt war unglaublich ruhig, man hat fast nichts gehört. aber dafür war sie umso schöner ange- und beleuchtet. hach, das hat man schon nicht aller tage.

ansonsten habe ich mich gestern abend ein wenig in die gute hier verguckt:

eine flasche joghurt mit weißem pfirsich und weißer schokolade. die schweden betreiben eine sehr breite joghurtkultur, wie ich finde. man sieht fast nur diese 1-liter-flaschen und dann auch noch in den verschiedensten sorten. und als ich gestern abend einkaufen war, ist sie mir direkt ins auge gestochen. und ich kann euch sagen, sie schmeckt vorzüglich. leider ist die flasche nicht sehr nett zu mir und möchte schon jetzt kaum noch etwas aus sich herausgeben. naja..

noch eine kleine einführung in die schwedische sprache. uns fällt immer wieder auf, wie einfach die schweden eigentlich reden. also sie umschreiben dinge nicht kompliziert, sondern nennen das naheliegendste. so stand in unserem mietauto z.b. beim airbag 'krockkudde' = 'aufprallkissen'. heute hatten wir eine nierenvorlesung. manchmal kommt es vor, dass die beiden nieren an ihren enden zusammen wachsen. sie sehen dann wie ein hufeisen aus. deshalb heißt das auf deutsch auch 'hufeisenniere'. auf schwedisch sagt man 'hästskonjure' = 'pferdeschuhniere'. faszinierend.

musik des wochenendes, schon in vorbereitung auf das nächste wochenende:

supershirt - nachtjacke

Donnerstag, 8. April 2010

nicht mehr lang.

der frühling ist mittlerweile in göteborg eingezogen. morgens wird es wieder früher hell. abends hat man schon so langsam ein tolles sommergefühl, wenn man bei milden temperaturen gegen 20uhr durch die stadt läuft und die letzten sonnenstrahlen einfängt. die zeit rennt mir hier davon. in 2 monaten ist alles vorbei. grund genug also, die letzten 3 wochen zu rekapitulieren.

wo fange ich denn am besten an. eigentlich ist ganz schön viel passiert. schweife ich also mal kurz in richtung schreiender, bockender, lachender und pullernder kinder ab, mit denen ich mich momentan des öfteren beschäftige. der pädiatriekurs läuft eigentlich ganz gut. nicht zu unrecht wird dieser kurs (auch in deutschland) ziemlich am ende des studiums eingeführt. mir ist das am anfang gar nicht aufgefallen, aber wenn man auf die vorlesungs- und seminarthemen schaut, dann merkt man schnell, dass hier die gesamte medizin im kinderkörper abgehandelt wird. da wird internistisch untersucht, chirurgisch operiert, neuroligisch genervt, nephrologisch beim pullern zugeschaut und und und. ganz schön viel zu tun. da kann ich den kurs gar nicht so sehr 'nebenbei laufen lassen', wie ich es so gern mache. denn wenn ich mir das alles erst am ende des kurses angucke, um die klausur zu bestehen, wäre das fast nicht zu schaffen. also bereite ich mich immer schön auf meine pflichtseminare vor, die ich jede woche habe und versuche auch bei der üblichen wochenbeschäftigung auf station&co. einiges mitzunehmen. die ärzte sind wie immer sehr bemüht, zeigen viel, nehmen sich zeit und geben einen ganz guten überblick der kinderheilkunde. bis jetzt war ich auf der kinderchirurgie eingeteilt; hab mir kleine kinder auf der intensivstation angeschaut, die schon in den ersten tagen ein maximum an medizinischer versorgung nötig hatten, weil zum beispiel ihr herz nicht richtig arbeitete oder die lungen versagten; ich war beim kinderherzultraschall; hab mir das 'normale arztleben' in einer kinderarztpraxis in einem vorort von göteborg angeschaut und auch schon ein wenig selbst untersucht. ich habe kinder pupsen gehört; mir angeschaut, wie sie sich oder ihre eltern vollsabbern und dabei trotzdem süß aussehen; ich habe neugierige kinder gesehen und auch ganz doll grimmige kinder; manche waren süß, manche waren nicht so süß; ich wurde angepullert. und dabei habe ich einen großteil des kurses noch vor mir. nächste woche wird erstmal ein kleiner röntgenkurs eingeschoben. zur abwechslung sozusagen. danach geht es weiter mit der arbeit auf einer neugeborenenstation, ich werde nochmal eine woche in borås sein; schließlich auf der 'normalen' station arbeiten und noch ein wenig zeit in der notaufnahme verbringen. und dann ist am 20. mai alles vorbei.

die letzten wochen waren auch ziemlich musikalisch angehaucht. zuerst waren wir beim 'tree evening', einer veranstaltung, die für ein umweltprojekt in afrika ausgerichtet wurde. die gesamten einnahmen gingen an dieses projekt. an diesem abend traten viele schwedische musiker aus göteborg und dem rest schwedens auf. insgesamt waren es 6 künstler/bands. so haben wir unter anderem 'bye bye bicycle', 'jaqee' und 'jose gonzales' gesehen. letzterer war besonders beeindruckend. den ganzen abend über wurde relativ tanzbare schunkelmusik gespielt und sich entsprechend bewegt. als dann aber als letzter künstler jose gonzales die bühne betrat, wurde es auf einmal ganz still. ich hatte schon gehört, dass er ursprünglich aus göteborg kommt und deswegen besonders viel anerkennung bei den 'einheimischen' genießt. so viel andacht hatte ich aber nicht erwartet. es war aber auch schön, wie er da vorne saß, in schwarz, ganz alleine auf der bühne, mit seiner zusammengeklebten konzertgitarre und mit seinen ruhigen songs, die leute zum schweigen brachte. wow. ein paar tage später haben wir 'get well soon' spielen sehen. das war auch ein sehr besonderes konzert. einerseits weil wir uns eine deutsche band mit englischen texten in schweden ansahen. andererseits weil nur geschätzte 40 leute da waren, die band aber ein unglaublich tolles konzert mit einigen flachen witzen, einer tollen leinwandillustrierung ihrer lieder und einer teilweise erdrückenden stimmung absolvierte. es war sehr, sehr schön.

ostern verbrachte ich mit kathi, kerstin und marcus in einer kleinen hütte in der nähe von kristianstad im südosten schwedens. wir hatten uns einige wochen vorher dieses häuschen rausgesucht, weil es strategisch günstig lag, um die gegend zu erkunden und weil es unerhört billig war. also ging es voller vorfreude am donnerstag nach dem letzten seminar mit dem mietauto los. in der beifahrerhand eine google-maps-wegbeschreibung. der nachmittagssonne entgegen, mit nur wenigen autos auf der autobahn, vorbei an rehen&co. in richtung südschweden, wo ürbigens ein ganz lustiger akzent gesprochen wird. da kamen wir uns gar nicht doof vor, wenn wir mit unserem deutsch-akzentigen schwedisch um uns warfen. das haus war allerdings doch schwerer zu finden, als wir dachten. so mussten wir uns den weg ein wenig erfragen. erstaunlich wie freundlich die schweden sind, wenn man abends gegen 21uhr im dunkeln kurz vor ostern mitten auf dem land an der tür klingelt und nach dem weg fragt. da muss man sie sogar davon abhalten, selbst ins auto zu steigen und uns den weg zu zeigen. wirklich toll. als wir dann unser haus erreichten, mussten wir feststellen, dass unser vermieter gar nicht bescheid wusste, dass wir kommen, obwohl wir alles von der miet-urlaubs-agentur bestätigt bekamen. naja, somit war am ersten abend noch ein wenig frieren angesagt, weil das haus seit langer zeit nicht geheizt wurde und der kamin auch eine weile brauchte, ehe er lief. aber dann hatten wir ein paar sehr schöne tage. wir haben uns kristianstad angeschaut, waren in verschiedenen kirchen, sind durch die städte geschlendert, haben lund und malmö gesehen, haben dort noch simon (der die letzten beiden tage mit uns verbrachte) eingesackt, waren am meer, haben bei einem schwedischen griechen gegessen, oft den kamin beheizt, viel gespielt, der sonne entgegengelacht, dem regen zugeschaut und die zeit genossen. wunderbar.

hier gibt es das alles zu sehen.

musik der letzten tage, die mich durch meine melancholische grundstimmung begleitet haben:

amy macdonald - no roots.
kashmir - still boy.
jose gonzales - crosses.

bis bald!

Freitag, 19. März 2010

mit dem warmen blick nach vorn.

ich habe heut den müll rausgebracht. es hatte sich einiges angestaut. bei der gelegenheit hab ich auch meinen schreibtischpapierkorb geleert, der hier schon seit knapp einem monat förmlich überquillt. als ich dann schon im treppenhaus war, bemerkte ich, dass ich nur einen pullover und keine jacke an hatte. aber das war ok. denn es war mild draußen. es war mild! hach, das war ein schönes gefühl. heut nacht hat es auch geregnet, sodass es dem schnee, der noch rumliegt, so langsam an den kragen geht. toll. an diesem wochenende werde ich auch einen kleinen frühlingsputz in meinem zimmer machen. ich schreibe das, weil ich mir dadurch druck mache. die erfolgsaussichten auf die durchführung meiner tat erhöhen sich dadurch immens.

mein wochenende wird diesmal frei von unigedanken sein. ich muss nicht lernen. mal sehen, was so ansteht. dir, lieber blogleser, wünsche ich an dieser stelle ein tolles wochenende. ich spreche dich hiermit direkt an, um eine noch tiefere bindung zwischen dir, dem leser, und mir, dem schreiber, zu schaffen. das ist doch schön. es ist die zwischenmenschlichkeit, die zählt...

...und diese musik, die mich in meiner aktuellen elektrophase begleitet:

pantha du prince - suzan
paul kalkbrenner - the palisades

also, viel spass beim frühling genießen.

Mittwoch, 17. März 2010

es wird.

irgendwie hatte ich mir das mit der gyn-prüfung anders vorgestellt. wir mussten in 2er-teams an 4 stationen antreten. dort wurden wir jeweils von einem arzt ein wenig ausgequetscht. fragen zu gebärmutterhalskrebs, menstruationszyklus, geburtsüberwachung, usw. ich war mit lena in einer gruppe. zu zweit durchliefen wir also diesen dschungel von fragen. zugegeben, das war nicht immer leicht. an einer station haben wir uns auch alles andere als mit ruhm bekleckert. aber das war ok. denn wir mussten nur 3 der 4 stationen bestehen. so fühlte es sich auch irgendwie an. zumindest was unsere einschätzung der situation anging. naja. lena hat bestanden. ich nicht. somit hatte ich heute nochmal ein privatvorsprechen beim gyn-chef, welcher mich 2 kleine fragen fragte, die ich ihm auch schon am freitag hätte beantworten können. somit hätte ich mir das erneute lernwochenende sparen können. egal. nun hab ich bestanden. und kann mich in gedanken immer weiter von der gynäkologie entfernen.

somit war das letzte wochenende also ziemlich trist. ein wenig weggehen hier, ein bisschen lernen da. dafür hab ich allerdings das vorletzte wochenende mit franzi umso mehr genossen. da sie uns frühlingshaftes wetter nach göteborg mitgebracht hatte, waren wir viel draußen unterwegs. also ab in die altstadt, zum hafen, durch die innenstadt schlendern, auf die schären, mit der fähre durch die eisschollen, durch den schnee, über das gefrorene meer, der sonne entgegen, unterm blauen himmel, die mützen tief im gesicht, im park spazieren gehen, elche gucken, enten anstarren, am krankenhaus vorbei, im haga promenieren, an den café-sonnenanbetern vorbei zum all-you-can-eat-kuchen-buffet in der villa villekulla. sehr schön und entspannend.

hier gibt es einige ausgewählte fotos von beschriebenem wochenende.

der pädiatriekurs läuft mittlerweile auf hochtouren. diese woche haben wir wieder einführungsvorlesungen. danach gehts dann wieder richtig los. wir sind diesmal auch auf andere krankenhäuser um göteborg ausgelagert, weil es nicht so viele mit kinderschwerpunkt in der stadt gibt. somit werde ich auch wieder nach borås fahren und alte sprachkurserinnerungen aufleben lassen. heute hatten wir eine äußerst interessante vorlesung, die zwar possierlich aber zugleich seltsam war. es ging um die 'psychomotorische entwicklung des kindes'. also welche stufen durchläuft so ein kind. ab wann krabbelt es, wann läuft es, wann gibt es laute von sich, wann kann es dinge mit den augen fixieren und auch greifen. um das ganze anschaulich zu gestalten wurde uns der 'kinderzirkus' präsentiert. die dozenten haben im ganzen krankenhaus kinder der entsprechenden alters- und entwicklungsstufen aufgetrieben und diese dann nacheinander in den vorlesungssaal geholt, um uns an ihnen die spezifischen merkmale und klinischen tests zu zeigen. wir haben also heute vom 1-tag-alten neugeborenen bis zum 3-jährigen alles gesehen, was es so gibt. ich glaube, wir haben uns 8 kinder angeschaut. sehr interessant, aber auch seltsam. immer wieder kam ein etwas größeres kind durch die tür, welches ein klein wenig mehr konnte als das kind davor. evolution sozusagen.

wir werden bei diesem kurs bestens versorgt. am montag gab es zur begrüßung gleich mal kaffee und belegte brötchen. heute wurden sogar kanelbullar (zimtschnecken) zum 'fika' aufgetischt. echt lecker.

ansonsten kann ich verkünden, dass sich der frühling langsam einstellt in göteborg. es ist zwar teilweise noch sehr kalt. heute morgen waren es -6°. aber die sonne scheint ganz oft und schmilzt den doofen schnee langsam weg. die fußwege werden wieder begehbar, wenn man von den ganzen kieselmassen absieht, die während des winters verteilt wurden. den göteborgern sieht man aber auch an, dass sie nach diesem ungewöhlich langen winter, nach sonne lechzen. die cafés werden mittlerweile wieder auf der außenterrasse bevölkert. mit decken&co. und an jeder tramhaltestelle sieht man menschen, die ihre nasen in richtung sonne strecken. es wird!

musik der letzten woche. da ich ja eigentlich lernen musste, hab ich mich natürlich mit verschiedensten sachen abgelenkt und unter anderem diese fußwipper hier entdeckt. vielleicht pfeifen es teilweise ja schon die spatzen von den deutschen dächern, aber ich habs erst jetzt gesehen:

kate nash - do wah do (hmm, tja, mmh, blubb)

amy macdonald - don't tell me that it's over (wow, tolles lied, tolle stimme, wie beim ersten album. verblüffend finde ich nur, wie sehr sie abgenommen hat. sieht ja nach nichts mehr aus.)

moderat - rusty nails (elektronische musik, die mich heut abend nicht mehr losgelassen hat. wie toll ist das denn bitte.)

damit ist dieser beitrag für heute zu ende geschrieben. vielen dank für deine aufmerksamkeit. bis zum nächsten mal.

Freitag, 5. März 2010

ach scheiße, mach was du willst.

endlich hab ich mal wieder ein paar minuten zeit gefunden, um den blog zu aktualisieren. es ging heiß her in letzter zeit. am vorletzten wochenende haben sich matze und ich noch ein wenig die zeit vergnügt. so konnte ich matze in das hiesige heimatkundemuseum schleppen, dessen besuch er in vollen zügen genossen hat. das war ein schöner nachmittag mit vielen netten worten und komplimenten. leider hat er uns verboten, vergleiche zwischen lustigen tieren im museum und uns selbst zu ziehen. den einen oder anderen witz hätte ich an der stelle nämlich noch zünden können. naja. aber wir haben selbstredend noch einige cafés in göteborg unsicher gemacht und romantische spaziergänge in der winterlandschaft genossen. schön wars.

einige bilder davon gibt es hier.

am letzten wochenende habe ich dann einen kurzen abstecher nach krakau gemacht. krakau?, mag der eine oder andere leser jetzt denken. ja, krakau! joanna macht dort ihr erasmus-jahr. also haben sich cata (aus amsterdam), paul (aus berlin) und ich (aus göteborg, übrigens) auf den weg richtung polen gemacht. die wiedersehensfreude war natürlich riesig, weil wir alle seit letztem sommer nichts mehr zusammen gemacht haben. joanna hatte sich ein tolles sightseeingprogramm ausgedacht und so haben wir die tage bei sonnenschein und frühlingshaften gefühlen in der stadt verbracht. krakau ist sehr sehenswert. eine unglaublich geschichtsträchtige stadt, mit einer tollen altstadt, einem interessanten alten jüdischen viertel, vielen kirchen und und und. meist haben wir uns nach diesen tagestouren eine kleine abendliche stärkung gegönnt (z.b. piroggen). und anschließend wurde dann ein frisches leibchen übergestreift, um frisch in das nachtleben abzutauchen. in polen ist alkohol übrigens vergleichsweise sehr günstig. nicht dass wir es ausgenutzt hätten. nur so zur info.

am montag ging es dann zurück nach berlin. die sicherheitskontrolle in krakau wurde durch das militär gemacht. so unfreundlich wurde ich auch noch nie abgefertigt. aber naja, das war schnell vergessen, als mich in berlin-tegel max abgeholt hat, um einen tollen abend zu verbringen. mit allem drum und dran. auto fahren, der berliner abendsonne entgegen, dürüm essen, quatschen, billard spielen, auf dem balkon sitzen, im alten bett schlafen, mit diesem tollen gefühl aufwachen, aus der lieblingsmüslischale frühstücken. hach ja. da kommt schon ein wenig vorfreude auf den sommer hoch. viel zu kurz war die zeit. und schon saß ich wieder im flieger richtung göteborg.

hier ein paar bilder aus krakau und ein bild aus berlin.

jetzt nochmal durchstarten. nächsten freitag kommt die gyn-prüfung. mündlich. aber morgen kommt erstmal franzi. darauf freue ich mich schon sehr.

da die begeisterung für meine musikalischen beiträge hier ja gar nicht abzureißen scheint, kommen an dieser stelle 3 lieder, die mich durch die letzten beiden wochen gebracht haben,

marina and the diamonds - i am not a robot (tolles album, wahnsinnsstimme).
bombay bicycle club - dust on the ground (wow, was für ein video).
fertig, los! - die anderen (da bleibt mir die spucke weg).

Samstag, 20. Februar 2010

es hört nicht auf.

es schneit. seit gestern. unaufhörlich. anfangs kleine flocken. mittlerweile sind sie dick. erneuter wintereinbruch in westschweden. normalerweise guckt man sich so etwas ja ganz gerne an, wenn man es durch ein fenster sieht. von der warmen seite aus. unangenehmer ist es, wenn man samstag morgens kurz vor 8 aus dem haus muss. so wie ich. ich hatte dienst. im östra-krankenhaus, welches schön weit vom wohnheim entfernt liegt. laut plan brauchte ich für die strecke knappe 40 minuten. da der gesamte nahverkehr zusammengebrochen ist, habe ich am ende nochmal 2 volle stunden drauf gelegt. trams kamen die berge nicht mehr hoch. busse fielen wegen der kälte aus. so mag man doch einen samstag vormittag erleben. als ich dann 2h zu spät im krankenhaus ankam, bemerkte ich schnell, dass meine ärztin eh nicht wusste, dass sie heute einen medizinstudenten dabei hat. zudem war auch noch extrem viel los. kurzum: ich lief mit, hoch, runter, immer wieder, stellte ein, zwei fragen, bekam diese auch beantwortet, durfte nichts machen. toll. letztlich habe ich heute knapp 3 1/2h in trams und bussen verbracht. ein doofer tag. jetzt gehts mit matze weg. da kann es nur besser werden.

samstags wird übrigens nur sporadisch geräumt. teilweise konnten sich die tramtüren nicht öffnen wegen dem schnee. außerdem stiefelt man auf einigen wegen mehr als knöchelhoch durch den schnee. schön mit nassen füßen später. ich hab auch autos gesehen, die auf den tramschienen gefahren sind, weil sie diese für die straße hielten. es war einfach nichts mehr zu erkennen. hach. irgendwann reicht es auch.

musik des tages:

mumm-ra - she's got you high.

Freitag, 19. Februar 2010

morgens, wenn der schnee fällt.

um die letzten drei erlebnisreichen tage zu ende zu bringen, folgt nun auch noch der letzte entsprechende blogbeitrag. um es kurz zu machen, der letzte nachtdienst war völlig entspannt. nachdem die ersten beiden tage so stressig waren, dass die patientinnen aufgrund zimmermangels teilweise in andere krankenhäuser geschickt werden mussten, trat gestern (die für die hebammen erhoffte) ruhe ein. insgesamt gab es nur 3 geburten. ich hab mir eine davon angeschaut. da diesmal entsprechend zeit war, hab ich auch wirklich alles gesehen. wie die patientin aufgenommen wurde, der erste babyultraschall, die erste untersuchung, der erste abtasten des muttermundes und kopfes des kleinen, vorsichtiges beruhigen der schwangeren, kopfnicken in richtung des werdenden vaters, aufnahme ins geburtszimmer, alles bereit legen, warten, ruhige worte, atmen, hände halten, beine halten, einen kleinen mann rausholen, ihn abtrocknen, an die brust legen, stillen, registrieren, wiegen, messen, hände schütteln und schließlich zur mutter-kind-station begleiten. das war alles sehr eindrucksvoll und lief aufgrund des zeitpolsters sehr ruhig ab. der vater von gestern war ziemlich ruhig und passiv. seine frau hat ihn dann immer rangerufen/-schrien. aber dann kam er auch sofort zum hände halten. ansonsten hab ich echt die unterschiedlichsten väter erlebt. teils sehr ruhig, teils extrem engagiert, sodass man dachte, der vater bekommt das kind und nicht die mutter. ein vater war sogar sehr sportinteressiert und hat sich das radio zwecks skilanglaufübertragung von den olympischen spielen angemacht.

wegen den olympischen spielen sind hier sowieso alle total aus dem häuschen. die schwestern haben das ständig in den pausen geschaut und den aufenthaltsraum zum schweden-fan-zentrum umgestaltet. das war ganz putzig.

ich hab heut abend mit matze '(500) days of summer' gesehen. ein wirklich toller film, wie wir beide befanden. unbedingt sehenswert. mit ganz viel emotionen, sodass sich gänsehaut auf unseren dünnen ärmchen breit machte. und ganz tolle musik.

deswegen gibt es hier auch das lied des abends: the temper trap - sweet disposition.

Mittwoch, 17. Februar 2010

morgens, wenn die bahn noch leer ist.

lieber leser. nun geht es also schlag auf schlag. musste man erst wochen warten, ehe sich ein neuer eintrag in den blog schlich, so geht es heute im tagesrythmus. gestern hatte ich also meinen zweiten nachtdienst und da dieser sehr, sehr interessant war, möchte ich kurz davon berichten. ich wurde renate zugeteilt, eine kleine, untersetzte hebamme, die sich sehr schnell bewegen musste. ich glaube, sie konnte nichts langsam machen. ich bin ihr die nacht über eher hinterhergerannt als mitgelaufen. naja, aber sie war echt toll. hat viel erklärt. und als sie bei der ersten geburt meinte ‚komm, zieh dir auch handschuhe an‘ wusste ich, dass da einiges bevorsteht. die erste geburt war eine junge frau, die ziemlich starke schmerzen hatte. das zog sich eine ganze weile so hin, sodass ich mich schon gar nicht mehr konzentrieren konnte. bis renate dann endlich den vorschlag für eine ‚eda‘ machte, eine rückenmarkshautnarkose, die die wehenschmerzen ein wenig nehmen sollte. schnell wurde dann also der anästhesist rangerufen, um die nadel zu legen. als er dann kam und anfangen wollte, hatte die frau gerade eine wehe, sodass er kurz warten musste, bis diese vorbei ist. währenddessen hat renate aber gesehen, dass der kindskopf auf einmal so weit runtergerutscht war, dass die geburt kurz bevor stand. also konnte der anästhesist wieder einpacken und abdampfen, weil im geburtsfall die narkose wenig sinn hat (dauert eh erst ne weile, ehe sie wirkt). und dann ging es auf einmal ganz schnell. nach einigen wehen war der kopf schon zu sehen. renate leitete mich dann an, wie ich ein wenig gegen den kopf drücken sollte, damit er nicht zu schnell rausrutscht. so haben wir das eine ganze weile gemacht, bis sie auf einmal sagte, ich soll den kopf nun ein wenig nach hinten drücken, weil es jetzt soweit sei. und schwupps, draußen war er. ganz fix. das war echt ein tolles gefühl, dieses kleine warme, nasse etwas auf dem weg nach draußen zu helfen. alle waren zufrieden. der kleine wurde schön saubergemacht, warm eingepackt mit mützchen&co. und schließlich zum stillen an mama’s brust gelegt. das ganze programm habe ich dann noch zwei mal gemacht. einmal hab ich renate geholfen und danach carina, die noch eine geburt für mich ‚übrig hatte‘. die letzten beiden geburten gingen aber noch schneller als die erste, sodass ich noch gar nicht damit gerechnet habe, dass das kind gleich in meinen händen liegt. echt toll. heute nacht geht’s dann zum letzten mal zum geburtshilfedienst. ich bin gespannt.

wenn ich dann morgen früh nach hause komme, weiß ich allerdings, dass jemand auf mich warten wird und ein süßer duft in meinem zimmer liegt. seit heute mittag ist nämlich matze zu besuch und wir werden uns ein paar schöne tage im schneebedeckten göteborg machen.

seid gespannt auf weitere einträge. man weiß nie, wann es passieren wird!

musik der vergangenen letzten wochen:

tocotronic - ich möchte irgendetwas für dich sein

Dienstag, 16. Februar 2010

morgens, wenn die stadt erwacht.

ich habe nun meinen ersten nachtdienst überstanden. war ziemlich spannend und erlebnisreich. halb10 ging es also los, als die hebammen ihren dienst übergeben haben. ich wurde einer sehr netten jungen hebamme zugewiesen, die sich ziemlich bemüht hat. bei unserer ersten patienten ließ sie mich auch den muttermund tasten. dieser war schon stark erweitert. dadurch konnte ich also direkt den kopf des kleinen jungen fühlen, der dann eine ganze weile später zur welt kommen sollte. die geburt verlief anfangs regelgerecht und alle waren zufrieden. mit der zeit zeigte sich aber, dass der kleine trotz starker wehen nicht so richtig tiefer rutschen wollte. es wurde dann eine ganze reihe an tests gemacht, um zu sehen, ob es ihm denn auch gut geht. herzfrequenz und wehen waren soweit ok. zusätzlich wollte man sich aber auch den ph- und milchsäurewert des kleinen anschauen, weil diese eine aussage darüber geben, wie gut die sauerstoffversorgung in seinem körper ist. das darf aber nur eine ärztin machen. nachtdienst hatte ludmilla, mit der ich auch schon auf einer der gyn-stationen zusammengearbeitet habe. sie hat dann den kopf des kleinen ein wenig angepieckst, um an blut ran zu kommen. komische vorstellung. aber seine werte lagen im oberen grenzbereich, sodass man noch abwartete. nach 2 stunden hat sich aber immer noch nichts weiter getan, sodass man sich für einen kaiserschnitt entschied. ich durfte auch (ohne nachfragen meinerseits) assistieren, obwohl die stimmung relativ angespannt war ('du machst bei der op erst etwas, wenn ich es dir sage'). dann ging alles total schnell und schon war er auf der welt. wohlauf. schön rosig und mit jeder menge kraft in der kehle. wow.

danach habe ich dann auch noch eine normale geburt gesehen. diese zog sich auch über gute 3 stunden hin. diesmal bin ich mit einer anderen hebamme mit gegangen. sie hat leider nicht so viel erklärt. aber es war trotzdem erstaunlich, mit welcher ruhe sie die ganze sache anging. kurz vor um7 kam dann ein kleines mädchen zur welt. etwas blass, aber trotzdem wohl auf. puuuh. alles sehr interessant. aber letztlich ging es mir schon ein wenig an die substanz, was die akkustischen eindrücke seitens der mütter über mehrere stunden anging.

noch kurz was zu schwedischen traditionen. heute ist 'fettisdagen', also 'der fettige dienstag', an dem überall 'semlor' gegessen werden. so eine art windbeutel mit jeder menge sahne und marzipanfüllung. laut tradition ißt man sie heute, um dann bis ostern zu fasten, ein letztes ausschweifendes fettgelage also. heutzutage gibt es die dinger aber schon ab anfang januar. bis ende märz. teilweise sogar das ganze jahr über. ich finde sie sehr lecker, aber mein test hat schon gezeigt, dass man nicht unbedingt mehr als 2 auf einmal essen sollte.

musik des morgens:

the album leaf - always for you. wow. was für ein tolles lied. es hat mir heute den morgen versüßt, als ich kurz vor 8 nach hause gefahren bin. die stadt war mittlerweile erwacht. jede menge leute waren auf dem weg zur arbeit. und der schnee wehte mir ins gesicht. beste athmorsphäre also, um dann schleunigst ins bett zu gehen.

Montag, 15. Februar 2010

kurz nach dem rosentag.

lieber leser, es ist mal wieder soweit. nach nur knapp 2 wochen wartens schwinge ich mich also wieder zu lyrischen höhenflügen auf. und das alles kurz nach valentinstag, an dem hier in göteborg die rosenblätter von den dächern schwebten. genug also der rosaroten schönmalerei und platz für die kühle wahrheit.

im krankenhaus lief es eigentlich wie immer. ich war noch eine woche 'richtig' auf station eingeteilt und hatte diesmal unglaubliches glück mit meiner ärztin, der ich zugeteilt wurde. sie war wirklich extremst bemüht, hat mir alles ausgiebig erklärt und sich auch bereitwillig zeit genommen. wenn wir patientinnenkontakt hatten, war es eigentlich selbstverständlich, dass ich mit untersucht habe und sie mir dabei den ein oder anderen hilfreichen hinweis gegeben hat. am letzten tag war sie auf der 'schwangerschaftsabbruch'-abteilung eingeteilt und hat einige patientinnengespräche geführt. wenn man in schweden abtreiben will, muss man nur ein kurzes beratungsgespräch mit einem arzt führen, wobei die möglichen methoden durchgesprochen werden. den rest machen dann die hebammen. sie teilen dann selbstständig die medikamente ein und 'überwachen' den abbruch. ganz ohne ärzte. meine ärztin hatte also an besagtem tag noch ein gespräch mit einer 19jährigen, die zum 3. mal abtreiben wollte. die pille wirke wohl nicht so gut bei ihr. naja, anhand des gespräches kam raus, dass sie ungefähr in der 9. woche schwanger sein musste. zu der zeit schlägt übrigens das herz schon. aber man darf noch bis zur 18. woche legal abtreiben. meine ärztin machte dann daraufhin einen ultraschall, um das alter genau abzuschätzen. was wir dabei dann sahen, war schon recht beindruckend. das kind war nämlich schon sehr groß. man konnte alles bestens erkennen. kopf, arme, wirbelsäule, schlagendes herz, beine. nachdem dann der oberschenkelknochen vermessen wurde, war klar, dass das mädchen schon in der 25. woche schwanger war. das war für alle beteiligten ein großer schock. das mädchen war natürlich nicht davon ausgegangen, dass sie das kind austragen müsse und die ärztin musste sich erstmal um eine entsprechende beratung kümmern. schon komisch.

ich habe das letzte wochenende mit meinen eltern und oma verbracht. sie haben sich ein kleines häuschen in der nähe von borås gemietet. da kamen einige erinnerungen an meinen sprachkurs hoch. hach ja. die tage mit meiner familie war sehr ruhig und entspannt, mit viel kamin einheizen, grillen im dunkeln, spaziergängen in der winterlandschaft, sauna direkt am zugefrorenen see, kratzenden katzen und zutraulichen hunden. außerdem netten nachbarn. wir mussten etwas vom haus weg parken, weil der weg direkt dorthin zu steil und vereist war. als wir eines abends mit dem auto vorm parkplatz standen und nicht direkt drauf fahren konnten, weil es etwas eng war, wurden wir von einem netten schweden angesprochen. der ging gerade mit seinen beiden jagdhunden spazieren und wollte uns nur sagen, dass wir den besagten weg zum haus nicht befahren können, weil er vereist ist. einfach so. der hat einfach so angehalten und sein wissen mit uns geteilt, um uns zu helfen. er wusste nicht, dass wir eh nur auf den kleinen parkplatz wollen. aber trotzdem total nett. so sind sie, die schweden auf dem land. alles in allem schöne tage, um vom krankenhausstress ein wenig wegzukommen.

hier gibts einige bilder vom wochenende.

ansonsten muss an dieser stelle mal gesagt werden, dass ich den schnee hier nicht mehr sehen kann. es schneit zwar nicht, aber es ist so kalt (meist um die -10°C), dass alles liegen bleibt. die schweden haben ein sehr komisches verhältnis zu schnee. sobald er neu fällt, wird er meist erstmal liegen gelassen. am besten so, dass er schon festgetreten wurde und eine dicke eisschicht unter sich gebildet hat. dann wird eine prise streukies drüber geworfen und fertig ist das rutschexperiment. sehr interessant anzusehen, wenn man am krankenhaus vorbeiläuft. in der ersten woche mit schnee wurde dort tatsächlich überhaupt nichts gemacht. so holt man sich die patienten direkt von der straße in die notaufnahme. eindrucksvoll. mich hats auch des öfteren kurz ausgehebelt. aber mit meinem turnerkörper konnte ich mich selbstredend immer auffangen. wenn dann die straßen geräumt werden, dann wird der schnee so weggeschoben, dass er sich an den gehwegrändern zu großen bergen auftürmt. damit hat man immer wieder was zu tun, wenn man den bürgersteig wechseln will. zuerst muss nämlich ein riesen schneewall überwunden werden. weitere interessante begebenheit im göteborger winter: schwedische mädchen sind sich nicht zu schade, bei -10°C dünne strumpfhöschen mit einem minirock drüber anzuziehen. und das ist keine einmalige sache. das machen fast alle mädchen hier. mir frierts schon mit langer unterhose und jeans die unterschenkelbehaarung weg, aber hier ist man anscheinend schlimmeres gewohnt.

nunja, das soll es auch schon wieder gewesen sein. mit hilfe dieses beitrages konnte ich mich wenigstens noch gute 40min wach halten. ich hab nämlich ab morgen abend 3 nachtdienste hintereinander in der geburtshilfe. mein plan war es also, möglichst bis morgen nachmittag zu schlafen, um dann ausgeruht 21.30h zum nachtdienst anzutreten.

euch interessiert schon, wie es bei der geburtshilfe so abläuft und ob matthias einige kleine kinder beim 'auf-die-welt-kommen' sieht und ihnen dabei vielleicht auch noch helfen darf? seid gespannt! und haltet meinen blog im auge! ich werde schleunigst davon berichten. in 2 wochen.

musik des wochenendes:

efterklang - modern drift
mark hoppus & pete wentz - in transit

Sonntag, 31. Januar 2010

ein leerer raum mit sonne.

lieber leser. ich weiß, es ist nicht leicht, diesen blog zu verfolgen. erst wird zu viel geschrieben. dann wird wieder gar nichts geschrieben. um nun meine handvoll starke stammleserschaft zu beglücken, folgt an dieser stelle wieder ein blogeintrag. ich weiß, irgendwie ungewohnt, aber doch schön. so wie immer. mit modischer kurzhaarfrisur und frisch gestutztem 3-tage-bart geht es nun also an die erinnerung der letzten beiden wochen.

wie schon geschrieben, haben wir in den ersten beiden wochen nur vorlesungen gehabt. das war zum teil recht zäh. auflockerung gab es kaum. nur diese eine palpationsübung, von der ich geschrieben habe. und noch eine op-einführung, bei der uns gezeigt wurde, wie wir uns steril waschen und auch ohne schwesterliche hilfe steril in den modisch-grünen op-kittel schwingen können. das war zwar interessant, aber trotzdem nicht viel neues. naja.

die letzte woche verbrachte ich dann endlich im krankenhaus auf der gyn-station. wir wurden abwechselnd auf station und im op eingesetzt. montag morgen hat jeder student einen eigenen arzt zugewiesen bekommen, dem er dann die woche über gefolgt ist. meine ärztin war recht unauffällig. sie hat sich aber viel mühe gegeben und mir einiges erklärt. da man eine gyn-untersuchung nicht allein durchführen darf, bin ich ihr also die ganze zeit gefolgt und hab ihr bei den untersuchungen und gesprächen assisitiert. ab und zu durfte ich dann auch mal selbst untersuchen und wurde dabei angeleitet. ganz ok eigentlich. um einen allgemeinen einblick zu bekommen, durften wir auch jeden zweiten tag mit in den op. dabei waren wir oft zweiter assistent. das heißt steril waschen, anziehen und dann mal einen kleinen haken halten. das war ziemlich interessant, weil wir dadurch direkt am op-tisch stehen durften und somit 'direkt vor ort' waren und teilweise besten einblick hatten. ich hab also 2 gebärmutterentfernungen und zysten-ops gesehen. toll. ansonsten haben wir ab und zu seminare, um gewisse themen zu vertiefen. diese woche ging es um verhütungsmittel, gyn-fälle in der notaufnahme und inkontinens. wir decken also ein breites spektrum ab. find ich gut. auch wenn wir dadurch fast jeden tag von 8h bis 16.30h im krankenhaus waren. freitags gibts zusätzlich noch sogenannte vertiefungsseminare, wo wir im vorraus zu zweit ein ganz bestimmtes thema vorbereiten müssen, um es dann am freitag dem rest unserer kleingruppe (insgesamt 6 studenten, in deutschland fast undenkbar) vorzutragen. wir haben für dieses seminar sogar einen ganz netten professor abbekommen. allerdings hat er sich 'zu lehrzwecken' etwas eigene arbeit in unsere seminarzeit gelegt. so durften wir zugucken, wir er im op gewebeproben eines vaginaltumors und hautkrebses genommen hat. das war zwar echt interessant, allerdings hat uns diese zeit für unser seminar gefehlt und wir mussten am ende durch unsere vorbereitete themenpräsentation rauschen. undankbar. naja, morgen gehts wieder auf station. diesmal (rotationsbedingt) in ein anderes krankenhaus in der stadt. ich bin gespannt.

was gibt es sonst noch zu berichten? ich hab neulich morgen mein frühstück (cornflakes mit joghurt) zeitlich nicht mehr zu ende bringen können. deswegen musste ich es leider beiseite stellen. als ich dann am späten nachmittag nach hause gekommen bin, hatte es schon eine konsistens angenommen, von der ich bisher nur geträumt habe. ein sehr weicher traum. um auch die letzten leser nicht zu vergraulen, werde ich auf bildliche erläuterungen nicht weiter eingehen. aber es war ein genuss..

letztes wochenende war matt zu besuch in göteborg. wir haben ihn in kiruna auf unserer hundeschlittentour kennen gelernt. das haben wir natürlich genutzt, um mal wieder ein wenig durch göteborg zu streunen. ziel war diesmal die 'älvsborgsbron', eine riesige brücke im westen der stadt, direkt vor dem meer gelegen. ziemlich schön.

deshalb gibt es hier mal wieder etwas zu gucken.

musik der letzten wochen:

für alle, die sich mal wieder den seitenscheitel zurecht gekämmt und das rote karohemd angezogen haben, gibt es hier was neues von 'get well soon'.

get well soon - angry young man.

für alle, die sich genauso wie ich auf den sommer freuen, um dann wieder im auto mit offenem fenster übers land zu fahren und den gekämmten seitenscheitel und das karohemd in die luft zu halten, gibt es folgendes (50 sekunden warten lohnt sich in diesem fall durchaus).

the weakerthans - sun in an empty room.

für alle, die mal wieder gediegen während einem wahnsinnslied trommelartig auf den oberschenkeln rumklopfen wollen, hab ich das hier.

white rabbits - gun percussion.

und für alle, die genauso wie ich neidlos anerkennen müssen, dass 'scrubs' nicht nur die lustigste, sondern auch die tiefgängigste serie überhaupt ist, gibt es diesen link.

the fray - how to save a life (featured on scrubs).

das waren viele links. aber ich hatte ja auch einige zeit aufzuholen. viel spass damit. oder auch nicht. jedenfalls bis bald, lieber leser. lass uns treu bleiben.

Donnerstag, 14. Januar 2010

ein neuer roter faden.

lieber leser. das neue jahr ist ja bekanntlich angelaufen und da mir lena einige denkanstöße zwecks blog-layout gegeben hat, hab ich mich nun also auch an meinen blog gesetzt und die letzten 2h damit verbracht, hier etwas neues, nicht zu auffälliges und stilsicheres zu schaffen. ich bin soweit zufrieden und hoffe, dass es ins auge sticht. sollten irgendwo fehler oder ungereimtheiten auftreten, dann bitte bei mir melden.

nun ist auch schon wieder meine erste woche in schweden rum. irgendwie schneller als gedacht. am montag ist die uni angelaufen. irgendwie ungewohnt nach anderthalb monaten ferien mit weihnachtsheimataufenthalt. naja, was muss das muss. für die nächste zeit heißts dann erstmal 'gynäkologie'. zusammen mit cori, kathi und lena. wir haben den kurs alle gewählt. kinderheilkunde folgt dann erst später im märz. gyn fängt mit 2 wochen einführungsvorlesungen an. nichts besonderes also. hinsetzen und zuhören. ganz langsam anfangen. ätsch. am montag musste die kleingruppe von lena und mir zur 'palpationsübung' ran. wir haben uns dann schonmal auf irgendwelche puppen eingstellt, die es zu untersuchen galt. aber nun ja, wie schon öfters gesagt, achten die schweden bei der medizinerausbildung sehr auf praxisorientierung. so auch im gynkurs.

musik des abends: ganz neue, ganz heiße, ganz frische musik für das neue jahr.

ellie goulding - wish i stayed
marina and the diamonds - obsessions

was soll man dazu sagen? hinhören, sagt:

Donnerstag, 7. Januar 2010

välkommen tillbaka.