Mittwoch, 16. Dezember 2009

von lichtern, liedern, essen & küssen.

nach einem flug mit einer stunde verspätung und einem tollen weiteren einstündigen warten vor einem gepäckband mit dem wunsch, dass es sich doch bewegen möge und mir meine tasche zurück gebe, sitze ich nun auf meiner kleinen couch in zschornewitz und lasse die letzten tage revue passieren. wir haben die zeit wirklich intensiv genutzt. deshalb hier nun eine abhandlung in 5 akten. und, da ich meine kamera diesmal immer dabei hatte, gibts auch einiges an fotos zu sehen..

am freitag abend hat die stadt göteborg sozusagen 'offiziell' die weihnachtszeit eingeläutet. dazu wurden am götaplatsen (kulturelles zentrum) einiges an technik aufgebaut. gegen 18h marschierte dann recht eindrucksvoll ein riesen chor per fackelmarsch über die avenyn auf den göteplatsen ein und verbreitete anschließend etwas musikalische weihnachtsstimmung. zwischendurch wurden immer wieder kleinere und größere reden gehalten. desweiteren wurde das thema des diesjährigen weihnachtens angepriesen: 'kärlek' - 'liebe'. dazu später aber noch mehr. zum abschluss wurde dann auf der fassade des kunstmuseums ein weihnachtsfilm gezeigt. ziemlich eindrucksvoll.

hier gibt es einige bilder vom freitag.

nachdem ich den samstag ein wenig für diverse weihnachtsgeschenkeinkäufe genutzt habe, wurde dann abends zur 'weihnachtsfeier im helmuts' eingeladen. cori, kathi, timo und marcus haben dafür die küche in eine gefühlsechte winter-weihnachts-landschaft verwandelt. das ganze lief unter dem thema 'backen', sodass es einiges an pfefferplätzchen, kuchen, florentinern, mintkeksen undundund gab. sehr lecker. und auch bauchwehverdächtig aufgrund einiger roher-teig-essen-aktionen (meinerseits). weiteres highlight des abends war die präsentation des männlichsten bieres, dass ich je getrunken habe. marcus und timo haben sich am bierselbstbrauen versucht. geschmackstest: bestanden. note: hervorragend. setzen. abends wurde dann auch noch die gitarre herausgeholt und die finger wund gespielt und die lippen trocken gesungen. im morgengrauen ging es dann langsam ins bett. ein toller abend.

bilder für alle neugierigen gibts hier.

dementsprechend war der sonntag morgen von vorsichtigem und verhaltenem ausschlafen sowie küchenaufräumen geprägt. und abends haben wir uns dann etwas kultur gegönnt. wir sind in die vasakyrkan (=kirche) gegangen, um uns das diesjährige 'lucia'-konzert anzuschauen. das luciafest wird in schweden immer am 13.12. gefeiert. lucia ist eine art lichtgestalt, welche die dunkle winterzeit erhellen soll. das wird in schweden recht groß aufgezogen. viele mädchen ziehen sich als lucias an, indem sie weiße roben mit roten oder blauen schärpen tragen. weiterhin wird eine offizielle lucia gewählt. das konnten die göteborger seit anfang dezember machen. per telefonvoting oder sms. dazu wurden bilder der 7 anwärterinnen in den großen kaufhäusern ausgehangen. auf jeden fall muss man als lucia singen können. am abend wurde dann in der kirche nämlich ganz viel gesungen. ein großer kirchenchor trat auf, sowie der diesjährige 'lucia-trupp' mit den 7 mädels und ihrer frisch getauften und krönchen tragenden 'lucia'. in der kirche herrschte eine ganz besondere athmosphäre. überall sah man pärchen zusammenrücken und küssen. ob jung oder alt. da machten die schweden keinen unterschied. war ganz putzig anzusehen.

hier einige fotos von der vasakyrkan und dem konzert.

montag hieß es dann zum ersten mal richtig abschied nehmen. cristina lud zur abschiedsfeier ein, um danach wieder endgültig richtung norwegen aufzubrechen. das gemütliche zusammensitzen fand bei irena statt. da sie privat bei einem schwedischen paar in deren riesen wohnung mit wohnt, konnten wir deren tolles wohnzimmer nutzen. echt nett. außerdem hatten irena's gasteltern noch besuch. und dieser besuch brachte 'watson&crick' mit. zwei ganz liebe hunde, die ungefähr so groß wie ich waren und sich gerne kraulen ließen.

hier gibts also einige hübsche gesichter und echte tiere zu sehen.

zu guter letzt kommt nun also noch der dienstag. und da hieß es 'traditionelles schwedisches weihnachtsessen'. die medizinerfachschaft organisiert ja ab und zu für die austauschstudenten verschiedene aktivitäten. diesmal haben wir uns zum basteln und kochen getroffen. das essen war wirklich sehr, sehr gut. auf dem tisch standen die leckersten sachen zur auswahl. kartoffel-zwiebel-gratin, köttbullar, kleine würstchen, rosinenbrot, 'vollkornbrot', eier mit stör, grünkohl, rosenkohl, eingelegter hering, geräucherter lachs mit dill-senf-sauce, milchreis mit fruchtsaft, knäck, pfefferkuchen, undundund. mir läuft jetzt noch das wasser im mündchen zusammen. nach dem essen wurden auch noch einige weihnachtslieder gesungen. da so viele unterschiedliche nationen vertreten waren, haben wir also schwedische, englische, tschechische, deutsche, französische und sogar chinesische lieder gesungen. anschließend sind wir noch in die stadt geschlendert, um was trinken zu gehen. dort habe ich dann auch endlich ein foto einer 'pusstation' machen können, eine 'kussstation'. ein beleuchtetes herz in einem kreis, in dem man nach herzenslust rumknutschen kann. wenn man jemanden zum gegenseitigen austausch findet. fein.

basteln, kochen, essen, singen und knutschen gibts hier.

wenn du, lieber leser, nun hier angelangt bist, dann herzlichen dank fürs lesen. ich hoffe, es war eine gute geschichten-les-und-dabei-bilder-anschau-ablenkung deines tages. gleichzeitig war das auch die letzte schwedische berichterstattung in diesem jahr. schön war's.

zum abschluss noch ohne großes trara die musik des letzten tage, um den abend gediegen ausklingen zu lassen:

the submarines - brightest hour

Freitag, 11. Dezember 2009

ich bin dabei.

nun ist die woche schon wieder fast rum und ich bin immer noch dabei, meine zeit hier verstreichen zu lassen. tut ganz gut, mal nicht ständig was für die uni machen zu müssen. irgendwie find ich auch immer wieder etwas, um mich zu beschäftigen. entwerder durchs hagaviertel schlendern, die altstadt im sonnenschein genießen, studentenpubs erkunden, kaffee trinken gehen, lussekatter essen oder klausuren schreiben...

...ja, richtig gehört. gestern stand meine schwedisch-abschluss-klausur auf dem plan. hab sie zusammen mit kathi&cori geschrieben. da wir die punkte durch unsere 'anderes' medizinstudiensystem aber nicht brauchen, sind wir also völlig entspannt an die sache rangegangen und schauen nun mal, was am ende dabei rauskommt. mit der klausur hieß es nun aber auch abschied von ingrid nehmen. leider konnte ich die letzten 3 schwedischkurse durch västerås, z'witz und kiruna nicht mitmachen. trotzdem hat mich ingrid natürlich sofort wiedererkannt und mir ein besonders hübsches lächeln geschenkt, als sie mir die klausur in die hand gedrückt hat. ganz verstohlen und aus der letzten reihe hab ich ein kleines abschiedsfoto geschossen, welches man im kommenden album bewundern kann. ganz in grau und mit verschränkten armen steht sie da wie ein scheues rehkitz. leider nicht ganz scharf und etwas weit weg.

ansonsten haben wir uns gestern den weihnachtsmarkt in liseberg angeschaut. zur erinnerung: das ist dieser 'große' vergnügungspark. dieser wird dann immer zu weihnachten in eine weihnachtliche winterlandschaft verwandelt. normalerweise kostet das 7euro eintritt. gestern war aber irgendein jubiläum und deshalb haben wir nur 1euro bezahlt. drinnen war es auch ganz schön. viele tolle lichterspiele und eine ganz nette athmosphäre. leider hat der schnee gefehlt. man konnte natürlich an den verschiedensten ständen 'einheimisches' handwerk erwerben. außerdem gab es viel zu essen und zu trinken. wir haben uns dann mal einen 'glögg' gegönnt. so eine art glühwein, nur viel kleiner, viel süßer und ohne alkohol, weil in schweden öffentlich kein alkohol ausgeschenkt werden darf. in dem 'glögg' waren dann 5 rosinen und 2 mandeln, die man mit rauslöffeln konnte. dazu gab es einen kleinen pfefferkuchen. eigentlich ganz lecker. allerdings mit 'gepfeffertem' preis. 2euro für die größe von 2 schnapsgläsern ist schon ordentlich. trotzdem wars schön.

ingrid und die bilder aus liseberg gibts hier.

außerdem: ich hab meine hno-klausur bestanden. darüber bin ich natürlich mehr als zufrieden. sollte bei euch also mal die nase laufen und ihr seid euch nicht sicher, ob der rotz nun milchig-weiß oder eher apfelgrün ist, kommt zu mir! ich mach das dann schon..

musik der letzten woche und allgemein monate: ein lied, welches mich seit anfang des jahres begleitet. von vielen geliebt. von vielen gehasst. in dieser version aber einfach wunderschön. mit einem fulminaten beginn und einem noch größeren finale.

hach

musik des tages: die aktuelle single von '30 seconds to mars'. auf gewohntem niveau. endlich mal wieder was für meine rockige seite und meine emo-attitüde. mit leisem keyboard, dickem schlagzeugeinstand, deftigen gitarren, einem piano-mittelteil, sehr viel pathos, vielen nach oben gestreckten armen, einem hübschen jared leto, sanftem licht. und fahrrädern. alles, was ein gutes rockvideo braucht.

30 seconds to mars - kings&queens

und noch was in eigener sache, um meine gefühle im allgemeinem und besonders diesem wochenende auszudrücken. ich benutze selten großbuchstaben und ausrufezeichen. diesmal ist es angebracht: BAMMT!

Montag, 7. Dezember 2009

ein handtuch, das nach holz, schweiß & eis riecht.

da bin ich wieder. zurück unter den lebenden bloggern. 4 1/2 tage auf dem weg nach, in und auf dem weg zurück aus kiruna im norden schwedens. wo die hunde noch heulen. der schnee noch liegt. und es viele dinge zu erleben gibt. schöne und eher nicht so schöne. aber nun in ruhe von vorne.

am letzten dienstag bin ich wieder nach göteborg geflogen. mit so einem komischen gefühl im hals, das nicht so viel gutes erwarten ließ. mittwoch hatte ich dann die gewissheit. halsschmerzen. schluckbeschwerden. und die stimme schon schön krächzig. der hno-kurs lässt grüßen. wurde über den tag auch schlimmer. nachmittags um5 haben wir unseren nachtzug richtung kiruna genommen. irena, kathi & marcus konnten ihr glück kaum fassen. ich war zwar dabei, konnte aber kaum mehr was sagen und saß deswegen still in meinem eckchen. war aber trotzdem eine ganz entspannte zugfahrt. wir hatten ein 6er-abteil mit schlafliegen auf engstem raum. später ist noch ein schwedischen pärchen dazugestiegen. somit war unsere kabine komplett. zwischendrin wurde dann die meiste zeit erzählt. ich gefiehl in der rolle des zuhörers. und es wurde das ganze proviant verspeist. danke, oma, für die plätzchen. haben allen geschmeckt! wir haben relativ früh die schlafliegen vorbereitet, weil das pärchen schon morgens halb7 in umeå aussteigen musste und etwas schlaf abgreifen wollte. wir lagen dann also pro seite zu dritt übereinander. jedenfalls durfte man im schlaf nicht plötzlich hochschrecken, weil wir nur knapp einen halben meter platz über uns hatten. also haben wir sehr vorsichtig geschlafen.

am nächsten morgen waren die beiden anderen schon verschwunden, als wir aufwachten. lappland hat uns mit jeder menge schnee begrüßt und einem tollen sonnenaufgang, der eigentlich keiner war, weil die sonne da oben den ganzen tag so tief steht. mich persönlich begrüßte lappland mit weiterer eingeschränkter beweglichkeit meiner stimmbänder. supi. gegen um2 sind wir dann endlich in kiruna angekommen und haben das letzte tageslicht genutzt, um unser hostel zu finden. das kleine niedliche haus lag auch recht zentrumnah, sodass wir unser gepäck abgestellt und direkt in die stadt gelaufen sind. viel war allerdings nicht los. haben ein wenig die straßen abgegrast und sind dann aufgrund der aufkommenden kälte wieder zurück gegangen. noch kurz am lokalen ica vorbei, nudeln&co. gekauft und ab ins hostel. da gabs dann lecker spinatpasta. ich hab mich hinterher schnell ins bett gemacht, um möglichst viel schlaf vor unserer schlittentour abzukriegen.

und siehe da. der freitag morgen begrüßte mich mit meiner eigenen lieblichen knabenstimme. ich war zurück. bereit um mit sinnlosen kommentaren alle zu nerven. bereits am frühstückstisch wurde ich mit einem freundlichen 'ohne deine stimme war es irgendwie angenehmer' begrüßt. das spornte mich natürlich zu weiteren sinnlosen kommentaren an. und das lachen tat dann auch nicht mehr so weh. wir wurden in einem uralt-armee-sonstwas-geländefahrzeug abgeholt. dann ging es in den norden von kiruna. auf einer lichtung im wald erblickten wir den startpunkt unserer tour. dort verstauten wir in einem kleinen häuschen unser überschüssiges gepäck. schließlich ging es mit den richtigen vorbereitungen los. die schneemobile wurden rausgeholt, die hunde angeleint, die schlitten bespannt, die fotoapparate bereitgehalten, die füße gewärmt, die mützen tiefer gezogen, der moment genossen. die hälfte der gruppe startete mit den schlittenhunden, die andere hälfte setzte sich auf einen riesen schlitten hinter einem schneemobil und startete so die reise. dann ging es durch die herrliche winterlandschaft von lappland. durch die schneewälder, vorbei an einsamen kleinen häuschen, auf den zugefrorenen see und den morgenrot-abend-sonnenstrahlen entgegen. da die sonne nie richtig aufging, war die athmosphäre ganz komisch. man wusste nicht, ob das licht nun zum beginnenden oder endenden tag gehörte. das letzte stückchen zu unserem camp musste wir im paddelboot zurück legen, weil der fluss noch nicht richtig zugefroren war. spannend! im camp angekommen haben wir uns die zeit dann mit verschiedensten dingen vertrieben. unsere hütten inspizieren, den kamin startklar machen, holz hacken, rodeln, schnee bestaunen, nachttouren auf dem see machen, nach nordlichtern ausschau halten, rentierfleisch&'einheimischen' fisch essen, sich in der heißen sauna mit frisch vom zugefrorenen see abgeschlagenem eis abkühlen, handtücher vollschwitzen, ski fahren, die klare morgenluft genießen. die beiden tage gingen viel zu schnell vorbei.

am samstag machten wir uns wieder mit schlittenhunden und schneemobilen auf die rücktour. danach wurden wir in kiruna abgesetzt und ließen den abend mit gemeinsamen kochen und ein paar doofen spielen ausklingen.

ehe unser flugzeug in kiruna startete, haben wir die zeit genutzt, um uns noch ein kleines stück von kiruna anzuschauen. im morgenlicht ist das auch besser, weil man da immerhin was sieht. man hat ja effektiv nur knapp 6h dort oben mit tageslicht. mit dem taxi ging es dann zum flughafen. besagtes taxi hab ich morgens per telefon bestellt. war mein erstes rein schwedisches telefonat und die nette dame & ich haben uns super verstanden. als das taxi auch wirklich kam, wusste ich, dass ich das meiste halbwegs richtig gesagt haben muss. der flughafen war so unglaublich klein, dass wir dachten, dass wir an dem tag alleine zurückfliegen. das flugzeug füllte sich dann aber doch noch ausgiebig. beim einchecken wurde von mir ein fingerbabdruck per scanner aufgenommen. damit konnte ich dann direkt einchecken. direkt ohne boardingcard sozusagen. hab ich auch noch nicht gesehen. über stockholm ging es zurück nach göteborg. und, hier bin ich wieder!

hier gibt es bilder aus kiruna

musik des tages: aufgrund der durchweg positiven resonanz auf meine musikkolumne und dem schier nicht abreißenden sturm auf diesen blog, versuche ich natürlich immer aktuell zu bleiben, um alle leute zu 'bedienen', die das hier lesen. deswegen gibt es heute mal ganz hippe, neue musik von miike snow (teilweise aus schweden).

miike snow - back&blue

Dienstag, 1. Dezember 2009

den moment genießen.

göteborg im regen. sonne in berlin. dürüm in der besten gesellschaft, die man sich vorstellen kann. deutsche bahn fahren. bahnansagen mit tiefstem sächsischen dialekt. angekommen sein. fahrt mit dem 332-bus. erinnerungen an schulzeiten. erstaunte gesichter zuhause. ich hab's wirklich geschafft. zurück in berlin. backen mit gemüse. kochen mit gemüse. couch mit fernseher. mit günstigem bier in die ubahn. durchschnittliches konzert in tollem ambiente. schöner abend mit vielem, was aufgeholt und besprochen werden muss. hauptstadt bei tageslicht. irgendwie kommt mir alles größer vor. zurück nach z'witz. viel und gutes mittagessen. selbtgebackene kekse. tage mit viel abwechslung. viele hübsche und nette menschen. in wittenberg. in dessau. unterwegs mit neuem mixtape. deutschpop teil eins. deutschpop teil zwei. fahrten durch die nacht. gespräche. durchschnittliches 'lost'-staffelfinale auf neuer couch. mehr fragen als antworten. wie immer. 'tschüss' sagen. berlin im regen. göteborg im sonnenschein. eiszapfen auf den wegen. ein wundervoller wintertag...

Montag, 23. November 2009

nya resande?

ich bin am letzten donnerstag nach västerås/eskilstuna gefahren, um dani, tabea und bertil zu besuchen. wir haben uns alle beim sprachkurs in borås kennen gelernt. da hab ich mich gleich doppelt gefreut. einmal natürlich, weil wir uns seit ende august nicht mehr gesehen haben und zweitens weil ich doch so gerne zug fahre. hab mir dann also online mein last-minute-zug-ticket für wenig geld gekauft, meinen ipod mit schöner neuer musik vollgestopft und mich donnerstag mittag für 4 stunden in den zug richtung stockholm gesetzt. toll. die züge hier sind wirklich bequem. selbst in der 2. klasse. ich hatte noch nie soviel beinfreiheit im zug. und die sitze sind wunderbar weich mit extra kopfteil und verstellbarer lehne. wirklich super. auf den zugfahrten haben sich dann mal wieder einige schwedische eigenheiten gezeigt. auf der hinfahrt wurde schon bevor es losging darauf hingewiesen, dass kurz nach reisebeginn das servicepersonal kommt, um die fahrscheine zu kontrollieren. darauf wurde sofort (!) eifrig in den taschen nachgeschaut und das ticket herausgeholt. sowas würde es in deutschland nicht geben. dort würde es auch nicht passieren, dass 5 minuten später wirklich der schaffner kommt und kontrolliert. dieser merkte sich (auf der hinfahrt) auch alle reisenden und hat die neu zugestiegenen gäste sofort erkannt und nach der fahrkarte gefragt. auf der rückfahrt wiederrum kam der schaffner durch den wagon und rief immer 'nya resande?' ('neue reisende?'), worauf dann aber auch selbst die neu zugestiegenen gäste ihre ärmchen in die luft warfen, um auf sich aufmerksam zu machen. sehr interessant. ich hab die zeit im zug dann auch ausgiebig genutzt, um schöne musik zu hören, während ich durch das schöne (saubere) bahnfenster einen blick auf die schöne (verregnete) schwedische landschaft warf.

in västerås/eskilstuna machten wir uns ein paar schöne tage. dani, tabea und bertil zeigten mir ihre kleinen städtchen, die durch einen see getrennt gegenüber liegen. die unis gehören auch zusammen, sodass die studenten ab und zu mal zwischen den beiden städten hin und herpendeln. das wetter war leider etwas wechselhaft. so haben wir uns freitag västerås' schöne altstadt und sein freiluftmuseum leider bei viel wind und gelegentlichem regen angeschaut. samstag hat die sonne geschienen, während wir durch eskilstuna am fluss entlang liefen. zwischendrin wurde natürlich viel gequatscht, gelgentlich gekocht, teils sogar gebacken, einiger 'morotskaka' und 'blåbärkaka' gegessen und lecker kaffee getrunken. hat sich also mehr als gelohnt.

musik des tages: dank der super tipps von dani gibts hier mal wieder komplett neue musik. zum ersten 'mumford & sons'. wirklich unglaublich schön. da bleibt einem die spucke weg. ich hab das album mittlerweile mindestens 5 mal gehört und bin schlicht hin und weg. und dann noch 'the joy formidable' mit (achtung!) sehr provokantem video. einfach auf der homepage rechts auf 'play' klicken. hab sowas ähnliches mal in dresden im hygienemuseum gesehen, als ich dort in der nähe famuliert habe. interessant.

mumford & sons - little lion man
the joy formidable - austere

Donnerstag, 19. November 2009

but, i'm alone with you.

es war ein meer von regenschirmen und tief ins gesicht gezogenen mänteln. die wolken entschieden sich, die sonne heute einmal nicht zum vorschein kommen zu lassen. stattdessen zeigte sich der himmel in einem grau, welches sich nicht festlegen wollte, ob es zum tag oder zur nacht gehört. die stadt war getragen von einer gewissen traurigkeit. löste sich in sich selbst auf. als ob es kein morgen geben würde. bedeckt von einer wunderschönen melancholie, die zwar eine gewisse schwermütigkeit mit sich trug, aber trotzdem noch platz für ein lächeln ließ. ein lächeln, mit dessen hilfe auch dieser graue tag überstanden werden konnte. ein lächeln, dass die zukunft erstrebenswert macht. ein lächeln, dass man gerne mit sich nehmen möchte, in die tasche stecken will, um es dann irgendwann einmal, wenn man es braucht, herauszuholen. und, in dem moment, in dem man dieses lächeln mit einem guten gefühl aus der tasche ziehen will, merkt man plötzlich, dass man es schon die ganze zeit im herzen mit sich trug..

Montag, 16. November 2009

the fascination of a boy and girl in love.

lieber blogleser, keine angst, mir geht es gut. ich weiß, ich habe schon seit 2 tagen nicht mehr gebloggt, aber es ist alles ok. wirklich.

das wochenende ist vorbei und ich muss morgen trotzdem nicht in die uni. hehe. wir haben 2 'inläsningsdagar', um uns auf die klausur vorzubereiten, die dann am mittwoch geschrieben wird. bin schon wieder fleißig am rausschreiben, nachlesen, vergessen und dann wieder eintrichtern. mal schauen, wie es läuft.

heut habe ich einen alten dackel gesehen, der ungefähr 2 mal so groß wie ein 'normaler' dackel war. er schien auch ziemlich alt gewesen zu sein. wenn ich ehrlich bin, hab ich ihn schon zum zweiten mal gesehen. vor ein paar wochen wartete er mit seinem herrchen vorm 'ica'. umso mehr hab ich mich gefreut, als er mir heute wieder über den weg lief. wobei er ganz bedächtig lief. was wohl auch daran gelegen haben dürfte, dass sein bauch ein wenig auf dem boden schliff. er war etwas dicker. dafür aber umso schöner anzusehen. mit seinen traurigen augen. er hat mich auch direkt angesehen. der hat bestimmt gemerkt, dass ich ihn mochte. allerdings hatte sein fell so ein schwarz-braun-weiß-kaffeekuh-muster. als ich zuhause war, hab ich mir erstmal einen kaffee gemacht. an der gleichen stelle hab ich übrigens vor ein paar wochen 2 rehe gesehen. mitten in göteborg. am sonntag morgen. schwupps über die straße und im wohngebiet verschwunden. so sind sie, die schweden.

ansonsten war das wochenende geprägt von nettem zusammengesitze, ins-pub-ausgehen (mit kleeblättern auf dem bierschaum), vielen frauen, drogen und, wie gesagt, alkohol. das übliche halt.

ich hab mir heut zum abendbrot kartoffeln gemacht. war eine premiere für mich. hab ich hier in göteborg noch nie gemacht. hat sogar geschmeckt. nach kartoffeln. und nach lachs-spinat-soße. und nach löffel.

für morgen steht dann mal wieder ein waschtag an. ich hab mir den waschraum für 4 stunden gemietet und werde meine kleidung etwas säubern. nach knapp 4 monaten in schweden gehen mir nämlich langsam die sauberen sachen aus. wird also zeit.

musik des gestrigen und heutigen tages: wie angekündigt, ein lied vom neuen robbie williams-album, welches mich gestern in den schlaf begleitet hat und ein lied von 'get well soon', welches mich heute aus dem schlaf begleitet hat. bei letzteren bitte mal auf die örtlichkeit achten. könnte bekannt vorkommen.

robbie williams - last days of disco
get well soon - born slippy


over and out.

Freitag, 13. November 2009

du hast da was im auge..

damit wäre also auch die augenheilkunde abgehakt. wir haben die augenklausur heute in einem hörsaal auf einem anderen gelände geschrieben, in dem ich vorher noch nie war. deswegen hab ich mich vorher natürlich über googlemaps informiert und extra eine halbe stunde mehr zeit eingeplant. und am ende hab ich das ding auf anhieb gefunden. naja, wie dann eine der schwedinnen, die auch ziemlich zeitig da war, meinte: lieber zu früh als zu spät. ahja.

die klausur war im großen und ganzen machbar. als erstes musste man 10 bilder mit lustigen augenkrankheiten (von äußerem auge, über hornhaut, linse, glaskörper bis netzhaut, etc. war alles dabei) diagnostizieren und einen kurzen behandlungsvorschlag machen. das ging soweit ganz gut. und da es ja keine 'richtigen' patientenfälle wie in neurologie waren, konnte ich auch keine patienten direkt umbringen. wobei das in der augenheilkunde ja eh etwas schwieriger ist. ein angenehmes gefühl. danach kamen noch einige kurze fragen zu z.b. kleinen kindern, die sich fingernägel und ähnliches ins auge gerammt haben, wobei das kammerwasser rauslief. aber ohne bilder. das ging soweit auch ganz gut. ich bin gespannt. nächste woche soll es dann schon die ergebnisse geben.

auf dem heimweg flammte schließlich das weihnachtsgefühl in mir auf. nicht nur, dass schon die ersten schwibbögen in den fenstern stehen, nein...es hat auch noch geschneit. heute am freitag, den 13. ist natürlich nicht liegen geblieben, aber sah trotzdem herrlich aus.

musik des nachmittags: eigentlich wollte ich hier nochmal was von 'robbie williams' oder 'weezer' posten, aber dann kam mir dieser elektro-sänger über den weg gelaufen und ich muss mir jetzt dauernd dieses lied anhören. das video ist auch spitze, aber das lied ist spitzer. der typ sieht etwas merkwürdig aus und hat heut bestimmt noch kein abendbrot gegessen, aber das geht in ordnung. und, bitte genau hinhören, was die sprache betrifft..naja, der name verrät es ja eh schon..

jonathan johansson - aldrig ensam

Donnerstag, 12. November 2009

ganz nah.

hach, einen schöneren abschluss hätte diese konzertwoche nicht haben können. nach williams fitzsimmons und phoenix war ich nun heut abend bei anna ternheim. ein sehr lernfreundliches konzert. es ging pünktlich um7 los und war dann nach viel zu kurzen anderthalb stunden vorbei. naja, somit konnte ich auch danach noch etwas lernen.

da ich etwas früher da war und mich somit ganz vorne in der schlange positionieren konnte, saß ich in der ersten reihe. uuuh. direkt vor der bühne. anna ternheim ist momentan auf solo-akkustik-tour durch schweden unterwegs. dafür hat sie sich dann immer eher kleine locations ausgesucht. hier in göteborg hat sie im 'pustervik' (diesmal ohne türsteher) gespielt. auf einer kleinen theaterbühne. vielleicht 200 zuschauer, wenn man alle zusammen zählt.

das konzert war zum einen sehr schön anzusehen und zum anderen auch unglaublich gut zuzuhören. ich war und bin immernoch begeistert von ihrer klaren stimme. einfach wahnsinn, wie sie singen kann. sie wechselte dann zwischen dem klavier, ihrer westerngitarre und ihrer konzertgitarre. ein paar seichte effekte drunter gelegt. mehr nicht. mehr brauchte sie auch nicht. wie gesagt. sie hat einfach durch ihre stimme begeistert. es gab sogar ein accapellastück ohne alles. da hat man gemerkt, wie sich langsam kollektiv gänsehaut durch den saal ausbreitete. in ihren ansagen hat sie auch nochmal betont, wie schön es ist (nach einer längeren amerikatour) vor heimischem publikum zu spielen. damit hatte sie die leute natürlich auf ihrer seite, die sie dann auch zweimal sehr lautstark für zugaben zurück auf die bühne holten.

ein paar bilder gibts hier

musik des abends: leider hat sie es heut abend nicht gespielt, aber trotzdem bin ich von diesem lied mehr als begeistert. so hätte es sich heute bestimmt auch angehört. das video ist von ihrer akkustiktour in tyskland. das kennt man doch. gleiche gitarre, gleiches outfit wie heute.

anna ternheim - my secret (akkustik)
anna ternheim - my secret (video - ab genau 2:55 geht einem doch das herz auf.)

Montag, 9. November 2009

ich entschuldige mich für alles, was ich in trümmern hinterließ.

ein neuer tag, eine neue woche, einer neuer blogeintrag. meine damen und herren, wer hat noch nicht, wer will noch mal? hier bekommen sie die beste unterhaltung im internet mit sinnlosen texten und medizinisch fragwürdigem halbwissen. beste abendunterhaltung kurz vor 12.

nachdem ich also den freitag nachmittag mit einerm breiten grinsen auf meinen lippen verbracht habe, sind wir abends ins 'pustervik' gegangen. das ist hier in der stadt einer der angesagteren 'indie-clubs' mit noch viel angesagteren türstehern. doppelt so groß und dreimal so breit wie meiner einer. dazu mit drei augen und zwei hörnern auf dem kopf. die göteborger sind schon ein lustiges volk. in dem club haben dann 2 'punkbands' gespielt. wir haben uns also erst eine weile die tattoo's der härteren göteborger indieszene angeschaut und sind dann vor die bühne gestiefelt, auf der 'the cat killers' (anspieltipp 'mercy fuck') und 'twopointeight' (anspieltipp 'red eye') auftraten. war eigentlich recht gut. ich war überrascht, wie sehr dann doch die luft gebrannt hat. ich bin dann allerdings nicht so lange geblieben, weil ich am samstag und sonntag dienst im krankenhaus schieben durfte.

samstag war ich mit meinem hno-dienst dran. da haben wir übrigens gesehen, was passiert, wenn man sich mit so einem dreiäugigen zweihörnigen türsteher anlegt. die nase ist dann einfach nicht mehr das, was sie vorher war. und, ob die blaue farbe dann irgendwann auch mal wieder verschwindet, kann ich nicht sagen. ansonsten war nicht viel los. ich saß die ganze zeit mit dem schwedischen mattias im untersuchungsraum und hab der ärztin beim untersuchen zugeschaut. einmal wurde es dann aber spannend, als das telefon läutete und wir hals über (hno-)kopf in die notaufnahme gespurtet sind, weil da ein hno-notfall wartete. stellte sich dann als liebe omi raus, der das blut dermaßen aus der nase und mund (eigentlich überall) schoss, dass man dachte, sie hätte sich mit mehreren türstehern angelegt. schließlich konnte die ärztin aber den wahren übeltäter herausfinden...eine geplatzte arterie im allseitsbekannten 'locus kieselbachii' in der nasenscheidewand. die wurde dann zugebrutzelt und alles war wieder gut.

sonntag ging es dann morgens halb10 im herrlichsten nieselregen zur bahn. gerade die zeit, zu der letzte nachtzügler nach hause kommen und ich war zum augendienst unterwegs. jippieh. eine freude. ich möchte fast sagen, für außenstehende mag ich vielleicht wie ein wahrer 'augenschmauß' ausgesehen haben...hui, jetzt musste ich erstmal eine kleine blogpause einlegen. augendienst und augenschmauß...habt ihr verstanden? ich fands lustig. was dann dafür nicht so lustig war, war der dienst. meine ärztin kam erstmal 30 minuten später. jippieh. ein glück, dass ich mich morgens nicht tierisch beeilt hab, weil ich spät dran war und die bahnen zum wochenende nur alle 20minuten fahren. naja, machen durfte ich auch nicht viel, außer mir einige augenhintergründe anschauen. den rest hat die ärztin alleine abgearbeitet. ich bin dann nach knapp 4 stunden wieder losgestiefelt...

...um mich abends mit cristina zusammen richtung 'brew house' zu begeben. es spielten 'phoenix' und 'noah and the whale' (letztere als vorband). war richtig toll. bin mit keinen bis wenigen erwartungen hingegangen und wurde mehr als belohnt. 'noah and the whale' klangen überzeugend mit violine und allem pipapo. und 'phoenix' haben danach teilweise 10minütig an ihren songs instrumental rumexperimentiert. ein ohrenschmauß.

heute bin ich dann zu meinen letzten beiden pflichtveranstaltungen in diesem semester gegangen. war recht langweilig, aber was will man bei 'phoniatrie' und 'audiologie' erwarten? freitag augenklausur. nächsten mittwoch hnoklausur. danach: abhacken!

und noch was, an diesem historischen tag bin ich nun tatsächlich schweinegrippegeschutzimpft worden. sehr interessant. ab morgen kann ich dann endlich mein bauernleben bei meinen borstigen freunden ausleben.

musik des gestrigen und heutigen tages:

tomte - buchstaben über der stadt (für den perfekten moment ab minute 3:03 seicht zurücklehnen, die nase in den kalten wind halten und weise in sich hineinlächeln)
anna ternheim - today is a good day (vorfreude auf mittwoch)

Freitag, 6. November 2009

es ist anscheinend wirklich vorbei.

es war ein verregneter freitag morgen. hin und her wechselnd zwischen dicken tropfen und nieselregen. kein wetter für die falschen schuhe. kein wetter für die falsche hose. kein wetter für brillenträger. irgendwie eklig. aber was will man machen. heute morgen hab ich mich auf den weg gemacht, um meine neuroprüfung zu 'komplettieren'. leider hab ich in der klausur einen der drei patientenfälle nicht richtig gelöst. sagen wir so, ich habe dem patienten, nunja, nicht die behandlung erhalten lassen, die vielleicht doch ganz angebracht gewesen wäre. so klingt es nicht ganz so schlimm. hier werden anscheinend keine nachklausuren geschrieben, sondern mündliche nachprüfungen gemacht (ich war nicht der einzige). die schweden umschreiben das auch so schön. das heißt hier nicht 'oh mein gott, du hast den rückenmarktumor übersehen, was soll nur für ein arzt aus dir werden, letzte chance, zack zack, schäm dich!', sondern 'och, alles halb so wild, wir reden ganz ungezwungen über den teil der klausur, in dem du nicht ganz so gut warst'. puuuh. naja. eigentlich sollte es um meinen patientenfall gehen, den ich eben nicht richtig behandelt habe. so wurde es mir gemailt. aber in der prüfung gings dann doch um etwas anderes. naja. ich konnte dann mein wissen über rückenmark&co. anwenden und hab die prüfung nun bestanden. over and out.

gestern abend waren wir bei 'william fitzsimmons' zum konzert. der absolute wahnsinn. ganz kleiner club mit vielleicht 150 gästen. die bühne eine armlänge weg. der typ spielte seine todtraurigen lieder und war in den ansagen dazwischen so lustig, dass wir fast von den barhockern gefallen wären. eins der besten konzerte, die ich gesehen hab. ganz fein.

musik des abends: die neue single von 'weezer' mit sehr ansehnlichem video.

weezer - (if you're wondering if i want you to) i want you to
weezer & sara baralles - i want you to (acoustic)

p.s.: langsam werden die weihnachtslichter in göteborg angeknipst. gestern abend gab es schonmal einen kleinen testlauf in 'liseberg', wo der 'fernsehturm' herausgeputzt wurde. siehe letztes bild.

Montag, 2. November 2009

hier, guck dir das an.

ein recht interessanter tag neigt sich dem ende entgegen. heute war ich wieder mit dem schwedischen mattias unterwegs. kleingruppe. gleiche namen. immer wieder lustig. zuerst haben wir uns angeschaut, wie ein audiogramm aufgezeichnet wird. da kriegt der patient kopfhörer auf und muss dann bei verschiedenen lautstärken und frequenzen auf einen knopf drücken, je nachdem ob er das hört. wir haben uns also 2 patienten durch eine schalldichte scheibe (extra raum wegen weniger umweltgeräusche, und so) jeweils knapp 20 minuten angeschaut, wie sie auf den knopf drücken. wahnsinn. morgens um8. danach ging es dann zu so einem verrückten griechen, der hier als assistenzarzt arbeitet und seine facharztausbildung macht. irgendwie etwas nervig, weil er nicht ruhig sitzen konnte. morgens kurz vor 9. außerdem hatte er die angewohnheit, die angaben des patienten mit einem ungläubigen blick in unsere richtung zu kommentieren. nunja, nicht die feine art. um den ganzen noch das krönchen aufzusetzen hat er dann irgendwann seinen kumpel in griechenland angerufen, um abzuchecken, wie denn die ebay-geschäfte wegen dem samsung-fernseher-verticken stehen. tss. aber am ende hatten wir noch eine interessante patientin. eine junge frau aus dem iran mit dolmetscher im schlepptau. sie hat etwas ungläubig geguckt, als wir ihr (reflektorisch) die hand geben wollten. sie hatte höreinschränkungen im rechten ohr. nachdem der grieche dann sorgfältig und vorsichtig das kopftuch beseite geschoben hat, um ans ohr zu kommen, hat er uns auf einmal zum ohrmikroskop gerufen und ließ uns rein schauen. die frau hatte nach einer langwierigen entzündung kein trommelfell mehr. außerdem wurden die 3 gehörknöchelchen auch zerstört. wir haben also direkt ins leere mittelohr geschaut. puuuh.

musik des abends: 'swim' von 'jacks mannequin'. tolles lied. und nach der ankündigung vor knapp anderthalb jahren kommt nun morgen auch der film 'dear jack' raus. bei andrew macmahon, dem sänger der band, wurde mit 22 eine form von leukämie festgestellt. er hat das alles mit kamera dokumentiert und nun veröffentlicht. emotional!

jacks mannequin - swim
dear jack - trailer

Sonntag, 1. November 2009

the love it takes to become a man.

hejhejhejsan. sonntag. abend. dunkel. kalt. kerzen. das ein oder andere licht. kaffeedampf steigt auf. die heizung tut ihr bestes. zeit für einen neuen blogeintrag.

je stressiger die woche, desto schneller vergeht sie. wirklich unglaublich. im uni-krankenhaus zog die woche so vor sich hin. mit einigen besuchten und einigen unbesuchten vorlesungen. einer kleiner wissensüberprüfung, um den eigenen lernfortschritt festzuhalten. ging gut. und vielem patientenkontakt. das war teilweise etwas ernüchternd. was das schwedische angeht, hatte ich vergangenen woche einen kleinen rückschlag. konnte mich zwar soweit irgendwie immer verständigen, ohne ins englische abdriften zu müssen. aber trotzdem fühlte ich mich recht unsicher. naja. wir hatten bis jetzt 2 'kandidatmottagningar'. eine folgt noch am dienstag. da haben wir über den vormittag verteilt jeweils 2 eigene patienten. von denen muss dann die anamnese erhoben werden. samt hno-status. also ohren gucken. mit mikroskop, wenn man mag. in der nase rumpuhlen. im hals nach dem rechten schauen. gerne auch endoskopisch mit kamera durch die nase. danach wird dann alles zusammengefasst und entschieden, wie es mit dem patienten weiter geht. letztlich machen wir das alles alleine und holen uns nur gelegentlich einen der ärzte dazu, die auch mit dabei sind und nach dem rechten sehen. zu guter letzt wird der ganze spass noch diktiert. meine lieblingsaufgabe. ganz toll. aaaaah.

nunja. ich war diese woche ja etwas vom schwedischkurs enttäuscht. irgendwie war nichts besonderes los. ingrid hat zwar eine ganz nette einleitung zum thema 'halloween' und 'allerheiligen' in schweden gegeben. danach wurde dann aber doch recht zügig durch das tagesprogramm geackert. noch dazu war sie diesmal sehr légère gekleidet. jeans und kapuzenjacke. hmm. aber vor dem kurs haben wir uns kurz auf dem gang getroffen. da hat sie sich immerhin zu einem kleinen kopfnicken in meine richtung hinreißen lassen. hach.

freitag stand mal wieder eine wohnheimparty auf dem plan. hier wohnen auch 2 mädchen aus amerika, die halloween ordentlich feiern wollten und deshalb über facebook die halbe stadt eingeladen haben. und das beste an der ganzen sache: die party stieg in der küche auf meinem flur. naja. war auch ganz ordentlich gefüllt mit vielen abstrusen gestalten. einige haben sich schon richtig mühe gegeben, was die kostüme anging. ganz nette draculas und vampire waren zu sehen. auch ein (richtig!) grüner hulk. und die beiden ami-mädchen, die irgendwie nicht viel anhatten. alles in allem ein einziges abgechecke. jedenfalls sah der flur am samstag morgen wie ein schlachtfeld aus. echt unglaublich. sie haben dann den ganzen tag gebraucht, um das irgendwie aufzuräumen. ist ihnen auch einigermaßen gelungen. obwohl man immer noch ein wenig auf dem boden kleben bleibt. mit anstrengung hab ich es aber doch in mein zimmer geschafft.

halloween, halloween gibts hier.

und gestern abend wurde dann an der chalmers-university eine halloweenparty geschmissen, zu der ich nicht hingegangen bin. dafür aber umso mehr leute aus dem wohnheim, die das auch irgendwie ganz göteborg von unserem wohnheim aus zuschreien mussten. einmal natürlich als sie losgingen und schon ein wenig vorgeglüht hatten. da konnte man dann herrliche französische, spanische und italienische schlachtrufe hören. als sich dann die nacht ihrem höhepunkt näherte, der morgen langsam grüßte und die partypeople wieder nach hause kamen, wurde nochmal kurz unmotiviert durch die gegend geschrien, um dem restlichen wohnheim zu signalisieren, dass man wieder zuhause ist. ein wahrer ohrenschmaus morgens halb 4.

der rest des wochenendes verlief eigentlich ganz unspektakulär. ich hab mich endlich zu etwas durchringen können, wozu ich mich schon lange aufraffen wollte. oma, du kannst stolz auf mich sein. ich hab fenster geputzt! mit schürze und kopftuch. kniet nieder! jetzt kann ich endlich wieder durch das fenster schauen und war ganz erstaunt, dass da auf der anderen seite auch ein wohnheimgebäude steht.

ansonsten hab ich mich mal wieder dem lernen verschrieben. in knapp 2 wochen stehen die hno- und augenklausuren an. da muss ich noch einiges machen. in der augenklausur werden z.b. auch bilder gezeigt, bei welchen wir dann die diagnose festlegen müssen. hurra. und dann ab mitte november, wenn die letzte klausur geschrieben, der letzte stift aus der weggelegt und dem letzten patienten die hand gegeben wurde..ja, dann..dann hab ich ferien. bis anfang januar, wenn es dann heißt: frauen und kinder nehmt euch in acht, der gyn-/pädiatriekurs geht los.

musik des wochenendes: ich war diesmal hin und her gerissen zwischen tiefen männerstimmen und lieblichem frauengesang. zum einen haben wir die 'white lies' mit einem ganz tollen video. dann kommt die wunderbare 'emily haines' (von 'metric') mit ihrem soloprojekt. und dann noch 'amy millan' (von den 'stars') solo. wegen letzterer hab ich auch mal wieder die aktuelle 'stars'-scheibe auf dem plattenteller rotieren lassen. hach ja. 'the night starts here'! die physikumszeit mit all ihren höhen und tiefen. max, wie oft haben wir das schon in lauen sommernächten im auto gehört?

white lies - farewell to the faiground
emily haines - our hell
amy millan - bury this
stars - the night starts here

Montag, 26. Oktober 2009

zu viel essen und zu wenig musik.

ich glaube, ich wiederhole mich, wenn ich schon wieder deutlich mache, dass das wochenende vorbei ist und die neue woche startet. aber für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: das wochenende ist vorbei und die neue woche startet!

freitag haben wir es dann doch nicht zum tanzen geschafft, sondern 'nur' trinktechnisch die bars erkundet. in schweden ist 'afterwork' ziemlich beliebt. da trifft man sich dann freitags schon um5 nach der arbeit in der bar und trinkt für schwedische verhältnisse spottbilliges bier, um sich auf den bevorstehenden wochenend-einläut-abend vorzubereiten.

da cori&timo übers wochenende besuch haben, haben sie am samstag abend die küche in ihrem flur gemietet, damit wir uns ungezwungen ein wenig zusammen setzen konnten. so durfte man sich dann auch in ruhe gegenseitig angucken und, wenn man mochte, das eine oder andere gespräch führen. die gelegenheit wurde ausgiebig genutzt. irena hat sich auch nicht lumpen lassen und noch 2 (tschechische) pflaumenkuchen frisch vom blech rollen lassen. ein gaumenschmaus.

einen kleinen eindruck von dem abend gibts hier

musik des wochenendes: ich bin mal wieder hin&weg und sprachlos ob dieser musik, die ich hier unten gleich posten werde. absolut passend um im regen durch göteborg zu laufen. einfach nur schön. mehr kann ich dazu nicht sagen. übernächste woche gehts dann zum konzert von dem herren.

william fitzsimmons - after afterall
william fitzsimmons - if you would come back home

Freitag, 23. Oktober 2009

tage wie dieser sind erfunden und gemacht.

hach. da sitze ich nun in meinem zimmerchen, hab die heizung aufgedreht, schaue in die graue nachbarschaft hinaus und freue mich aufs wochenende. obwohl die letzte woche wieder verdammt schnell rum ging. gibt ja auch genug zu tun.

montag verlief relativ entspannt. ich bin für den hno-kurs in eine kleingruppe zusammen mit ingrid und mattias eingeteilt. da wir am mittwoch einen eigenen patientenfall vorstellen sollten und uns der montag vormittag für dessen bearbeitung zur verfügung stand, haben wir das natürlich auch genutzt. wir haben letzte woche eine patienten mit 'sjögrens syndrom' untersucht, eine krankheit, bei der verschiedene drüsengewebe im körper zerstört werden. sie hatte z.b. trockene augen (keine tränenflüssigkeit) und mundtrockenheit (keine speichelproduktion), zusätzlich noch gelenkschmerzen (typisch für 'sjögren'). wir haben dann z.b. mit verschiedenen teststreifen und augentropfen gemessen, wie viel tränenflüssigkeit sie noch produziert. sie war auch total nett und hat alles ganz ausführlich erklärt und wie sie damit umgeht. am nachmittag hatten wir dann augen-chirurgie-vorlesung, wo uns einige entsprechende videos gezeigt wurden. war sehr interessant und lustig anzuhören, wie dann auf einmal ein raunen durch den saal ging, als das skalpell wirklich ins auge geschnitten hat.

dienstag war ich den ganzen tag auf den stationen unterwegs. erst bei den spezi's für die vordere augenkammer (alles vor der linse) und schließlich noch beim nachmittagsdienst. das war ganz interessant. ich war bei einer jungen ärztin, die anscheinend aus dem nahen osten kam. ihr schwedisch war aber trotz akzent total gut. irgendwann kam ein junger pole mit einer augenentzündung, der allerdings kein schwedisch und kein englisch konnte. für ihn wurde schließlich extra eine schwedisch-polnisch-dolmetscherin geholt. und da er auch noch eine etwas ungewöhnliche verwachsung am auge hatte, hat meine ärztin einen kollegen aus russland dazu geholt, damit er sich das auch mal anschaut. am ende waren dann also 5 nationen im untersuchungszimmer vertreten, die sich auf schwedisch und polnisch unterhalten haben.

am mittwoch habe wir unseren fall präsentiert. der prof war ganz zufrieden. nichts besonderes. over and out.

donnerstag ging mein hno-kurs los. gestern und heute mit 2 langen tagen untersuchungstechnik. da haben wir uns dann lustige geräte in hals, nase und ohren gesteckt und geguckt, was da so los ist. bei einigen wurden riesige 'wachspropfen' (so umschreiben die schweden das) aus den ohren gehört. ich wurde von fast jedem 'gespiegelt'. um sich die stimmlippen anzuschauen, nimmt der geübte hno'ler so einen langen spiegel und schiebt den ganz weit in den hals, um dann auf den kehlkopf zu schauen. manch einer kann sich vorstellen, dass das einen würgereflex auslöst. war auch bei den meisten so. aber bei mir ist der würgereflex irgendwie nicht so ausgeprägt (räusper). deshalb konnten sich die meisten in ruhe meinen hals anschauen. man tut halt, was man kann. heute sind wir noch mit einem fiberendoskop in unsere nasen gegangen und haben uns dann richtig mit kamera angeschaut, wie es in unseren nasen/hälsen so aussieht.

gestern abend war auch wieder schwedischkurs. ein schöner abend. wie immer. ingrid hat mich wieder ganz vorne hin gesetzt. ich nehme an, es gefiel ihr beim letzten mal einfach so gut. modisch war sie wieder voll auf der höhe. schwarze pumps mit dunkler strumphose. schwarzer hoch sitzender rock (so einer, der über dem bauchnabel sitzt). grünes oberteil mit silbernen pailletten. dazu passend die silberne kette und die silber angehauchte brille. man konnte seine augen nicht von ihr abwenden. als ich dann später am korsvägen auf meinen bus gewartet habe, hab ich sie von weitem auf ihre bahn wartend sehen. ich glaube, sie hat mich durch das dunkel des abends angelächelt.

so, und nun ist wieder freitag und das wochenende steht vor der tür. ich bin gespannt, wie es wird. heut abend gehen wir erstmal was trinken und dann tanzen. irgendwo. und morgen lustiges küchenzusammensitzen. fein.

musik des anfangenden abends (vor dem weggehen):

ladyhawke - my delirium
mstrkrft - heartbreaker

musik des endenden abends (nach dem nachhausekommen. zum füße hochlegen und in die lichternacht rausgucken):

john mayer -who says

Sonntag, 18. Oktober 2009

wann gehen wir schlafen?

so, der obligatorische wochenendendbericht folgt mal wieder. der sonntag ist vorbei und ich hab irgendwie nicht so richtig lust auf die nächste woche. am mittwoch hört mein augenkurs auf und am donnerstag beginnt dann mein hno-kurs mit einer untersuchungs-'einheit'. 2 tage lange extremst-ohren-angucken-und-spülen-und-lustige-sachen-rausholen. ich bin gespannt. aber viel schlimmer ist, dass das auch heißt, dass dann so langsam der november ranrückt und das wiederrum heißt, dass die augen- und hno-klausuren immer näher kommen. ach, naja. ich hab mir immerhin schon bücher besorgt, die ich mir auch ganz bestimmt (ach, komm) angucken werde. wird schon werden.

freitag abend hab ich zusammen mit kathi, irena & marcus unsere lappland-reise geplant. wir haben hier bei mir zusammen alles gebucht und dingfest gemacht. anfang dezember fahren wir 4 hoch nach nordschweden. der hinweg wird per nachtzug zurückgelegt. yeah, 20 stunden fahrt durch sverige. dann sind wir insgesamt für 3 1/2 tage in kiruna. davon werden wir dann 2 tage bei einer schlittenhundetour unterwegs sein. zurück fliegen wir über stockholm nach göteborg. ich bin unglaublich gespannt und freu mich schon riesig. wird bestimmt kalt. aber die chance auf polarlichter steht für diese zeit allerdings ganz gut.

später haben sich dann noch cori, lena, lisa & timo zu uns gesellt, um den 'richtigen' abend einzuläuten. hatten es eigentlich so geplant, dass wir noch in ein tanzlokal mit indie/rock-musik gehen. tanzen waren wir schon eine ganze weile nicht mehr. allerdings war auch bei mir auf dem flur eine 'party' in der küche zugange. wir haben hier auf jedem flur eine gemeinschaftsküche, die man extra mieten muss. und diesen freitag wurde das anscheinend auch von einigen leuten gemacht, die dann zur großen studentenparty im 'helmuts' eingeladen haben. naja. jedenfalls haben wir uns kurzfristig entschieden, doch dort vorbeizuschauen. es war auch ordentlich voll. hauptattraktion des abends waren 2 tische, die von den 'partypeople' zu tischtennisplatten umgebaut wurden. total interessant. an den enden der tische wurden getränke-becher (meist gefüllt mit bier oder ähnlichem) aufgestellt. ziel des spiels war es anscheinend, mit einem tischtennisball in den becher auf der anderen seite des tisches zu treffen. ich habe es dann so gedeutet, dass der spielteilnehmer, der dies geschafft hat, den becher trinken durfte (ich lasse mich gerne korrigieren). dementsprechend hoch war auch die motivation unter den kontrahenten. einige (spanische) studenten haben dabei auch besonderen ehrgeiz entwickelt und sich besonders 'reingehangen'.

samstag hab ich mich dann auch endlich zu meiner shoppingtour aufgemacht. mein hauptziel, die schuhe, habe ich leider nicht erfüllen können. muss ich in der nächsten woche mal nachholen. dafür konnte ich aber einige todschicke und sehr modern oberteile bei h&m ersteigern. es gibt ja einige leute, denen h&m sehr ans herz gewachsen ist und die dort sehr gerne sachen einkaufen. für all diese menschen ist die göteborger innenstadt der wahre segen. hier gibt es ein h&m neben dem anderen. ich weiß echt nicht, wie die das machen. aber anscheinend muss es sich ja rentieren. allein in der fußgänger-innenstadt hab ich 3 davon gesehen. und im nordstan (dem großen einkaufszentrum) sind auch nochmal 2 stück. aber alle waren voll (nicht dass ich wirklich in jedem einzelnen drin war (aber in den meisten)). sowieso war die stadt vollkommen überfüllt. vielleicht so wie bei uns zum 4. advent, wenn alle noch geschenke holen. man kam kaum vom fleck. gut, es war auch tolles wetter. relativ mild und sonne pur. ideal um durch die innenstadt zu schlendern und noch eine schicke jeans zu ersteigern. und: ich wurde ja nun schon von mehreren drauf angesprochen: die jeans ist doch tatsächlich dunkelblau (also so ganz dunkel) und nicht schwarz! ein fortschritt. es geht voran in meinem leben.

abends haben wir dann noch bei irena vorbeigeschaut. sie ist eine der wenigen, die 'privat' wohnen. und da ihre gastfamilie am samstag ausgeflogen war, hat sie ein paar freunde zum gemütlichen zusammensitzen eingeladen. war sehr nett.

und schon war wieder sonntag. heut hab ich mich mit kerstin (vom sprachkurs) getroffen. haben uns schon seit den ersten uniwochen nicht mehr gesehen und wollten mal wieder ein wenig quatschen. sie hatte auch ein total cooles café rausgesucht. 'villa villekulla' (na, wer weißt, worum es geht?) hieß es. drinnen war es total kitschig eingerichtet, mit indirektem licht, total vielen kerzen, alten küchenschränken&sofas. richtig ansehnlich und gemütlich. außerdem haben die ein (für schleckermäuler) unglaubliches angebot: für 45 kronen (4,50 euro) kann man soviel kuchen essen, wie man mag. manch einer mag sich jetzt denken: toll, ne kuchenflatrate, na und? das beste: man kann sich den kuchen selbst schneiden :). so groß wie man will. gut, auf den teller muss er noch passen. ich hab mich allerdings für das tagesangebot mit kaffee und einem stück kuchen für 39 kronen entschieden. hat mir auch gereicht. und der rhabarberkuchen war super.

musik des wochenendes (da wir ja schon nicht tanzen waren):

clickclickdeckker - dialog mit dem tölpel
frittenbude - auge in auge mit dem tölpel (clickclickdecker-remix)
the postal service - such great heights

p.s.: heute war ich auch noch im ica einkaufen und hab mir 'red kiwi' gekauft. kennt die jemand? kiwis mit einem roten innersten? schmecken interessant. irgendwie anders. nicht so sauer und ein wenig fruchtiger. probieren!

p.s.: keine angst, oma. ich esse genug. das ist nur der spiegel!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

oh, i dreamed a life.

also wie die zeit hier in göteborg vergeht. ich bin erstaunt. es ist schon wieder donnerstag. ich bereite mich tief in meinen gedanken schon auf meine morgige vormittägliche vorlesungsrunde vor und freue mich insgeheim aufs wochenende. ich muss nämlich shoppen gehen und mir sachen kaufen. meine schuhsohlen sind schon ganz durchgelaufen. der asphalt hat bereits einige tiefe schürfwunden in meine haut geritzt. und, der jutesack, den ich aus dem keller geholt hab, nachdem meine hosennähe geplatzt sind, ist auch nicht für die winterlichen temperaturen in der stadt gemacht. das sieht auch wirklich schlimm aus. in diesem outfit bin ich ja für gar kein geschlecht anguck-würdig. brrr. kurzum, ich muss unmengen an geld für modische highlights ausgeben. ich bin gespannt. an erster stelle stehen aber warme sachen. als ich gestern morgen (also richtig früher morgen, nicht vormittag) losgelaufen bin, war noch der reif auf dem gras zu sehen. dementsprechend tief hab ich meine mütze und umso höher meinen schal gezogen. naja, dafür scheint den ganzen tag die sonne. ist auch schön anzusehen.

die woche im krankenhaus verging eigentlich auch recht zügig. für den augenkurs muss ich immer nach mölndal fahren. das ist so eine art 'vorort' von göteborg. sind aber nur 5 stationen mit der tram vor meiner tür. wir hatten wieder einige vorlesungen und auch schon patientenkontakt. heute war es wieder eindrucksvoll. vormittags war ich mit noch einer studentin bei einer ärztin im untersuchungszimmer. das war laut 'stundenplan' so vorhergesehen. dementsprechend wurden auch nur 2 patienten für 4 stunden bestellt. ich war erst verblüfft, aber es hieß, dass die patienten bescheid wissen und ja auch zu 'übungszwecken' kommen. wir haben dann wirklich 2 stunden pro patient zeit gehabt zum untersuchen und befragen. die ärztin war die ganze zeit dabei und hat uns viel erklärt und gezeigt. wir haben dann auch einige tolle 'spezialfärbungen' in die patientenaugen geträufelt, um uns im mikroskop tote hornhautzellen oder den tränenfilm anzuschauen.

gestriges highlight des tages war mal wieder mein schwedischkurs. diese woche hatten wir nicht, wie gewohnt, am donnerstag sondern schon am mittwoch kurs. einige schienen das vergessen zu haben. dementsprechend waren wir nur die hälfte der 'schüler'. dadurch wurde natürlich ein viel engerer kontakt zu unserer lehrerin hergestellt. ingrid sah wieder fantastisch aus. mit schwarzen pumps, lilagrauer strumpfhose, grauem rock und in lila gehaltenem oberteil mit passender strickjacke. sie setzt uns jede stunde woanders hin, damit wir alle mal kennen lernen. diesmal hat sie mich aber ganz nach vorne, direkt vor ihren lehrertisch, gesetzt. das kann kein zufall gewesen sein. sie muss sich dabei etwas gedacht haben. ganz klar. ich zähle schon die tage bis zum nächsten kurs.

musik der letzten woche:

the cinematics - love & terror (diesmal wieder ein youtube-link. ich hoffe, es funktioniert. ich möchte irgendwann auch mal so cool gucken können, wie der sänger.)

Montag, 12. Oktober 2009

all we’ve ever wanted is to look good naked.

das wochenende ist vorbei. viel zu schnell. nach einem netten freitag abend mit einigem guten eiswein, der nicht nach wein schmeckt und deshalb wiederum mir schmeckt. nach böse drein schauenden türstehern vor einer studentenparty. nach einer durchtanzten nacht. nach einem mcdonalds-besuch morgens um4. nach einer dadurch verpassten letzten tram. nach einer dadurch wiederrum organisierten taxifahrt durch die schlafende nacht. nach ausschlafen. nach einem secondhandshop über 4 etagen. nach einem leckeren gemeinsam gekochten abendessen. nach einem sonntag. nach all dem ist nun wieder montag und die neue woche startet.

an dieser stelle mal ganz liebe grüße an die berliner und alle anderen, die morgen wieder ins neue semester starten. ich denk ganz doll an euch.

musik des letzten tages:

robbie williams - bodies

Freitag, 9. Oktober 2009

augen zu und durch.

die klausur am dienstag bedeutete in vielerlei hinsicht einen neuanfang. zum einen ist damit natürlich mein neuro-kurs vorbei und mein hno-/augen-kurs begann. zum anderen ist damit aber auch meine gemeinsame unizeit mit irena vorbei. sie macht jetzt nämlich einen anderen kurs paralell und ich bin allein unter schweden in der wildnis. naja, wird sicherlich von nutzen sein zwecks schwedisch und verständigung und so. wir laufen uns trotzdem immer wieder über den weg. spätestens bei der wochenendplanung und deren ausführung.

mittwoch war also der erste tag des neuen kurses. es wurde dann gleich gruppenweise eingeteilt, weil die hälfte der seminargruppe mit hno anfängt und die andere hälfte mit auge. ich bin in der augengruppe und hab die letzten beiden tage einen 'intensivuntersuchungskurs' genießen dürfen. da haben wir dann so tolle sachen gemacht, wie unsere oberlider umklappen und mal von unten anschauen; uns ganz nah und ganz tief in die augen leuchten, bis man nichts mehr zu sehen glaubt; eine unserer pupillen weit getropft, sodass man auf einem auge total hell und auf dem anderen total dunkel sieht oder uns vor riesige mikroskope gesetzt, um uns tief in die augen zu schauen. wir haben 2 'amanuens' (so was ähnliches wie 'tutor'), christina und sara. wenn ich das richtige verstanden habe, sind sie assistenzärztinnen und dementsprechend zuständig, wenn die studentenkurse auf station ablaufen. naja, die beiden sind zwar ziemlich motiviert und erklären ausführlich. allerdings schenken sie uns kein lächeln zuviel. aufpassen ist die devise. das ist der ernst des lebens! und um den ganzen spass auch noch etwas studentenattraktiver zu machen, gab es dann heute gleich wieder eine prüfung. eine kleine praktische prüfung, wo wir fragen ziehen musste und dann kurz erklären sollten, wie wir diese und jene untersuchung machen oder warum wir sie machen. naja. ging ganz gut. meine gruppe hat komplett bestanden. nächste woche geht es dann auf station los. sind nur 2 wochen. danach kommt hno. übers wochenende muss ich mir auf jeden fall nochmal die schwedische augenanatomie zu gemüte führen.

gestriges highlight des abends war mein sprachkurs mit der bezaubernden ingrid. sie war sehr adrett gekleidet und hatte sich dafür eine wirklich schöne, modern-modische kombination aus stiefeln, röckchen und bluse aus ihrem kleiderschrank ausgesucht. noch dazu der erneut üppig mit lippenstift ausgestatte schmollmund, durch welchen sie uns auch ab und zu ein mildes lächeln schenkte. ich glaub, ich bin verliebt. zumindest in ihre dauerwelle. allerdings zieht sie ihr schwedischding echt knallhart durch. jede menge übungen und hausaufgaben. man kommt kaum hinterher in der stunde. ständig teilt sie etwas aus oder kommentiert etwas. aber dadurch kommen wir auch straff voran. mein wochenende ist gesichert. langeweile war gestern.

musik der letzten woche:

phoenix - lisztomania

und alle heben ihre ärmchen.

nachdem ich den großteil des wochenendes und freien montages verschlafen habe, um physikum'eske nacht-lern-aktionen zu starten, stand dann also am dienstag meine klausur in neurolgie auf dem plan. ich war schon ganz schön aufgeregt. besonders weil ich nicht genau wusste, was auf mich zukommt. wir haben das zwar anhand von altklausuren etwas durchgesprochen, aber so richtig begreift man es ja erst, wenn man in der 'gefahren'situation vor dem blatt papier sitzt. ich machte mich also dienstag in aller frühe auf, um meine 5-stündige (ja, bitte große augen machen) klausur zu schreiben. zuerst standen 2 stunden 'kurze fragen' auf dem plan. und in schweden antwortet man auf fragen 'ausformuliert'. der geschockte berliner medizinstudent mag sich jetzt an die vorklinik-psychologie-klausur oder pharma-klausur zurückerinnern, die ja die einzigen beiden nicht-multiple-choice-klausuren waren, in denen wir ausformuliert antworten mussten. naja, die neurologen hier gaben sich auch mit stichpunkten zufrieden. eigentlich waren es gar nicht so viele fragen für 2 stunden, aber ich hab doch einiges im wörterbuch (durften wir benutzen) nachgeschaut, um auf nummer sicher zu gehen und auch ja nichts falsch zu verstehen.

nach diesen 2 stunden standen dann 3 patientenfälle mit je einer stunde zeit an. das war der part, bei dem mir schon im vorraus die nackenhaare steil nach oben standen. man bekommt ein blatt, auf welchem die anamnese/beschwerden und kurze 'zustandserklärung' eines patienten in der neuro-aufnahme stehen. man soll dann quasi realitätsnah den ablauf bei der handhabung eines patienten dokumentieren/nacherleben. dazu bekommt man dann ein 1. arbeitsblatt, wo man zusätzliche 'kleine' neurologische untersuchungen (reflexhammer usw.) oder kurze fragen an den patienten stellen kann. wenn man diese fragen beantwortet haben möchte, muss man sich mit seinem blatt in der hand melden und dann kommt einer der tutoren (insgesamt 1 prof, ein oberarzt und ein assistenzarzt), liest sich die frage durch und gibt ne kurze antwortet. das macht man dann ein paar mal, bis der tutor genervt guckt, weil er ständig zu einem kommen muss (weil man es immer noch nicht begriffen hat). anschließend muss man sich entscheiden, wie es mit dem patienten weiter gehen soll. welche vorläufige diagnose hat er? woran muss ich sonst denken? auf welche station lege ich den patienten? wie dringend muss er behandelt werden? was gebe ich den krankenschwestern an informationen mit auf den weg? das alles schreibt man auf das erste blatt und gibt es ab. das kriegt man dann auch nicht mehr wieder. dann kommt das 2. blatt, auf welchem man so richtig untersuchungen anordnen kann. da darf man sich dann mal als 'großer' arzt fühlen. man lässt den kopf röntgen, fährt ein ct, nimmt blut ab, punktiert liquor, ruft mal den neurochirurgiekollegen an und fragt, was er von dem fall hält. alles wieder mit melden und der tutor gibt einem dann, wenn er mal kommt (die anderen melden sich ja auch die ganze zeit), ein kleines zettelchen, wo dann die blutwerte, ct-befunde oder das ergebnis der kaffeerunde mit dem chirugiekollegen drauf stehen. so arbeitet man sich dann also vorwärts, kann seine diagnose nochmal überdenken und den patienten doch anders einstufen. bis man dann zum dritten blatt kommt. da muss man sich festlegen. welche diagnose? was kommt in die krankenakte? behandlung? welche medikamente? wirds eine rosige zukunft für den patienten? was kann ich ihm mit auf den weg geben. wow. dann schaut man hoch und merkt, dass eine stunde vorbei ist und der nächste fall schon auf einen wartet. naja, in knapp 2 wochen gibt es dann wahrscheinlich die ergebnisse und ich bin gespannt. kann überhaupt nicht einschätzen, wieviel informationen auf grund der sprache verloren gegangen sind.

abends war ich dann mit irena und cristina (norwegische erasmus'lerin) wieder in der 'villa medici' zum 'kanelbullar' backen. die medizinische fachschaft kümmert sich eigentlich ziemlich gut um uns und veranstaltet immer wieder kleinere ausflüge oder eben solche abende, um uns bei laune zu halten. da kommen dann also immer wieder einige mediziner, zahnis oder pharmazeuten zusammen und machen irgendwas zusammen. dieses mal haben wir also diese leckeren 'zimtschnecken' gebacken. köstlich. zum glück waren die etwas zu kurz im ofen, sodass sie schön latschig waren. wie eine gute schüssel matschiger cornflakes. ein wahrer genuss.

musik des abends:

also hier hab ich erstmal nicht schlecht geguckt. vor einigen wochen hab ich sie noch schwärmerisch beworben und nun bin ich verunsichert. die 'editors' haben ein neues album draußen. anscheinend haben sie aber irgendwo ihre indie-düster-gitarren vergessen und statt dessen 80er-synthies-düster-klänge rausgeholt. schaut selbst:

editors - papillon

editors - papillon (akkustik)

Samstag, 3. Oktober 2009

von regen und büchern.

hui, mit diesem post bin ich also wieder aktuell, was die gegenwärtige berichterstattung angeht. nagut, einmal muss ich noch kurz in die vergangenheit abschweifen.

der rest der woche verlief wieder unspannend. uni stand an. einiges gelernt. viel aufgeräumt und gewaschen. und am donnerstag hatte ich meinen ersten sprachkurs mit ingrid. ich muss unbedingt ein bild von ihr machen, denn ihr könnt euch das nicht vorstellen. sie ist (geschätzt) ende 60, wiegt ungefähr 50kg, ist ziemlich klein, trägt gerne kleine absatzschühchen, eine dicke wollstrickjacke, eine große brille mit noch dickerem rand und hat so eine schmollmund mit viel lippenstift drauf. total klischee-lehrer der 60er-jahre. sie scheint auch recht streng zu sein, hält somit aber das tempo sehr hoch und achtet auch drauf, dass wir irgendwie vorrangekommen. wir sind sehr viele deutsche und finnen. da hat sie uns auch gleich auseinandergesetzt und gemischt, sodass wir nicht in unserer muttersprache reden. ich sitze jetzt neben maja, einer dänin, der das schwedisch aber ziemlich leicht fällt. ähnelt wohl sehr dem schwedischen. nunja. wir haben auch jede menge hausaufgaben aufbekommen und ich bin guter dinge, dass mir der kurs was bringt.

so, und heute ist schon wieder samstag. ich bin im hier und jetzt mit meinem blog. habe alles aufgeholt, sodass der interessierte leser auf dem neusten stand ist und wieder aktuelle kommentare schreiben kann. auf der anderen seite meines fensters regnet es und neben mir liegt mein neuro-buch, dass bis zu meiner klausur am dienstag gelesen werden will. auf gehts.

musik des gestrigen tages und heutigen mittags:

julian plenti - games for days (wow, ja, das ist doch der typ von 'interpol'. richtig erkannt. paul banks. alias julian plenti. und im video auch noch emily haines von 'metric'. hui.)

jeder kleine schritt hat seinen preis.

und schon sind wir bei dienstag, dem letzten gemeinsamen tag unserer fröhlichen wohngemeinschaft. da hieß es für mich diesmal sogar, schon halb7 aufzustehen. am dienstag hatte ich nämlich meine praktische prüfung mit echtem patienten des neuro-kurses. puuuh. ein wenig aufgeregt war ich schon. hatte mich zwar ganz gut vorbereitet und kannte die untersuchungstechniken ja schon aus deutschland, aber man weiß ja nie, was kommt. wir sollten eine anamnese führen und anschließend den patienten untersuchen, um dann eine vorläufige 'arbeits-'diagnose zu stellen. wir wurden dafür in 2er-gruppen mit einem arzt aufgeteilt. jeder der studenten hatte 1stunde zeit für seinen patienten. ich war zusammen mit karin in einer prüfung. sie war auch zuerst dran und hatte echt glück mit ihrem patienten. ein total netter mann, der relativ offensichtlich an 'multipler sklerose' (einer krankheit, bei der sich die ummantelung der nerven im gehirn und rückenmark auflöst) erkrankt war. noch dazu hat man ihn total gut verstanden und ich war schon ein wenig neidisch. ich hab mir das dann also eine stunde mit dem arzt angeguckt. er hat karin anschließend ein feedback gegeben und dann war ich dran. ich hatte aber auch 'glück' mit meiner patientin. sie war mitte 60 und völlig aufgeschlossen. hat langsam für mich gesprochen und mir alles erklärt. so haben wir das komplette gespräch und die untersuchung also auf schwedisch abgehalten, ohne einmal ins englische oder deutsche abzuweichen. total gut. sie hatte einen 'essentiellen tremor'. sehr eindrucksvoll. 'tremor' bedeutet 'zittern'. bei ihr war es wie in dem video. sie hatte in ruhe kein zittern, sondern erst, wenn sie gegen die schwerkrakft arbeiten musste oder etwas festhalten wollte. sie hat uns dann auch gezeigt, dass sie kein glas wasser halten kann. eindrucksvoll. leider habe ich vorher noch nichts von dieser erkankung gelesen, sodass ich dazu nicht viel sagen konnte. aber das war nichtso schlimm. der arzt war zufrieden mit mir. untersuchung war gut. die anamnese war auch gut, aber läuft sicherlich viel besser, wenn es mit dem schwedisch ganz klappt. naja. wir haben beide bestanden und waren glücklich.

nach der uni ging es dann wieder zu den anderen 4en. wir haben uns in der stadt getroffen und haben die letzten sonnenstrahlen genutzt, um noch ein wenig durch die altstadt zu laufen. für den letzten abend haben wir uns dann ein (ich glaube) spanisches restaurant ausgesucht, was auch komplett gefüllt war. dementsprechend haben wir auch den freundlichsten, ungenervtesten und entspanntesten kellner abbekommen. naja. wir haben dafür auch unverschämt teures bier getrunken und sehr leckere sachen gegessen.

abends war dann eher ruhige stimmung angesagt. mona, matze, basti und max sind in der nacht zum mittwoch wieder losgefahren. deshalb wurde sich ein wenig ausgeruht, um für die fahrt gewappnet zu sein und natürlich gepackt. gegen um2 in der nacht sind sie dann gefahren und haben mich wieder allein und an die schönen tage denkend zurückgelassen.

hier geht es zu den fotos vom dienstag.

musik des abends:

jupiter jones - das jahr, in dem ich schlief

volle taschen.

vergangenen montag musste ich dann tagsüber wieder ins krankenhaus. meine letzte woche des neurologiekurses war angebrochen. zu guter letzt wurden wir nochmal auf einer der verschiedenen neurologie-stationen eingesetzt. dafür trafen wir uns am montag morgen mit unserer 'tutorin' (einer assistenzärztin), die für die studenten auf der station verantwortlich war. ich bin aber immer noch begeistert, dass uns von seite der ausbildenden so viel enthusiasmus entgegengebracht wird. wie die patientensituation nachher auf station aussieht, ist eine andere sache, aber die ärzte sind wirklich fast durch die bank weg motiviert, uns was beizubringen. jedenfalls wurden wir dann aufgeteilt. ich bin mit emelie auf die 'strokeavdelning' gegangen. das ist eine station, die sich nur mit schlaganfallpatienten beschäftigt. das sahlgrenska-krankenhaus hat ja auf grund seiner größe auch viel mit solchen patienten, die aus dem göteborger umland kommen, zu tun. das war eigentlich auch total interessant, obwohl es wohl auf dauer für mich nichts wäre. normalerweise gibt es pro station 2 'st-läkare' (assistenzärzte) und einen över-läkare (der name sagts). leider war unser oberarzt sehr gefragt und außerdem war nur eine assistenzärztin unterwegs. dadurch waren wir ziemlich auf uns allein gestellt. aber emelie ist da ziemlich hart im nehmen und hat so einiges für uns organisiert. so haben wir einige patientengespräche geführt und viel untersucht. ein gespräch mit untersuchung hab ich auch wieder allein gemacht..mit anschließendem diktieren. oh man, wenn das mit der sprache besser hinhauen würde, dann würde das entschieden entspannter ablaufen. naja. wird schon.

nach der uni hab ich mich dann mit den anderen in der stadt getroffen. mona, basti, matze und max haben sich den nachmittag mit einer dicken shoppingtour durch 'nordstan', einem riesigen einkaufscenter mitten in der stadt, vertrieben. als ich dann dazu kam, waren ihre taschen schon voll gepackt und für mich nicht mehr viel zu holen. kurzerhand haben wir uns dann alle zusammen entschieden gruppen-'fika' zu machen und sind in ein kleines kaffee in der nähe vom hafen gegangen und haben leckeren zitronen-, streusel-, mohrrüben- oder tomate/ei-kuchen gegessen. das war lecker.

auf dem rückweg sind wir noch über die 'avenyn' gelaufen, die 'prachtstraße' von göteborg mit jeder menge geschäften und restaurants. leider ist es in den letzten tagen hier schon verdammt kalt geworden, sodass man schal, mütze und handschuhe wieder öfter auf der straße sieht. aber einige schwedinnen nehmen das noch nicht so ernst und haben anscheinend im sommerschlussverkauf nochmal kräftig zugeschlagen. man sieht nämlich immer noch einige kurze röcke mit gänsehaut drunter.

bevor wir zurück ins wohnheim gegangen sind, haben wir nochmal im supermarkt gehalten, um einige feine zutaten für das abendgelage zu erwerben. eine auswahl der köstlichsten speisen, kräuter und gewürze wurde zusammengesucht, um dann am ende des abends eine lachs-spinat-soße mit bandnudeln zu zaubern. so haben wir dann den abend bei einem gläschen wein oder ähnlicher getränke ausklingen lassen.

hier geht es zu den bildern von montag

musik des tages/abends:

editors - weight of the world (wahnsinn, das tom smith auch live so viel aus seiner stimme rausholen kann.)

Freitag, 2. Oktober 2009

der helm muss auf.

am sonntag war dann erstmal gemütliches ausschlafen angedacht. die anderen mussten ja auch einiges an schlaf nachholen. besonders max, der die meiste zeit der hinfahrt gefahren ist, wobei ihm (das muss man auch mal ganz nüchtern erwähnen) matze für knappe 60km die fahrt abgenommen hat. ich möchte matze an dieser stelle nochmal ganz lieb grüßen. du bist spitze! nicht zuletzt weil du ein hervorragendes rührei zum frühstück gemacht hast. ganz sicher eines der besten, die ich je gegessen habe. mit viel ei. und wenig anderem. so muss es sein. bei der morgendlichen/mittaglichen stärkung haben wir uns dann gedanken über den bevorstehenden tag gemacht und die möglichkeiten in göteborg abgecheckt. da das wetter einigermaßen mitgemacht hat, haben wir uns dann für die schären entschieden und die lange reise durch die stadt angetreten.

das hat sich aber letztlich natürlich vollkommen gelohnt, denn allein die fahrt und der weg zu den inseln war schon ein riesiges großstadtabenteuer. unter anderem mussten wir nämlich die bahn wechseln, um dann auf die nächste bahn zu warten. dann haben wir auch viel müll in göteborg gefunden, den es zu inspizieren und fotografieren galt. und zu guter letzt haben wir vor der fähre, während wir auf eben diese gewartet haben, eine möwe kennen gelernt, die uns ihr innerstes offenbart hat. ein gelungener start in den tag.

auf einer der schären angekommen, mussten wir uns erstmal von der anstrengenden überfahrt erholen und haben uns ins nächste geöffnete café gesetzt. die entscheidung war relativ einfach, weil es nämlich nur ein café gab. dieses war dafür umso gemütlicher und wir haben dort fürstlich gespeist und getrunken. gestärkt sind wir dann weiter über die inseln promeniert und haben die sonnenstrahlen genossen, die sich dann zu uns gesellt haben. wir waren auf styrsö, einer der größten schären mit 2 häfen, und sind deshalb zum anderen hafen gelaufen, um dann von dort aus die heimfahrt anzutreten.

zuhause angekommen wurden dann noch ein wenig die aktuellen hochrechnungen der bundestagswahl analysiert, bevor es dann richtung luftmatratze und schlafsack ging.

hier geht es aber erstmal zu den bildern von sonntag

musik des abends:

tegan&sara - nineteen (youtube, ich hoffe, es läuft trotzdem)

BAMMM.

samstag um5 hat nun also die goldene stunde geschlagen und ich wurde herzlichst begrüßt und konnte die ganze vorfreude auch von herzem zurückgeben. nach knapp 16h fahrt über rostock-fähre-trelleborg-göteborg sind mona, max, basti und matze also gut angekommen. wir haben uns dann erstmal ans auspacken gemacht und die ganzen essensvorräte, die wohl für weitere 5 tage gereicht hätten, verstaut. max hat sich dann daran gemacht, die passat im nahegelegenen wohngebiet abzustellen, wobei er es anscheinend nicht so genau mit dem abstand zur kreuzung nahm...in schweden wird halt darauf geachtet, ob man nun 5 oder eben nur 4meter von der kreuzung entfernt steht. naja, wir ließen uns den abend nicht vermießen, haben uns schonmal für alles weitere gewappnet und erstmal die neuesten neuigkeiten und gerüchte aus zschornewitz, jüdenberg, bergwitz, reuden, ganz bayern und umgebung ausgetauscht. dazu hatte ich meine selbstgestrickte tischdecke rausgeholt und kaffee mit streuselkuchen und sahne serviert.

gegen späteren abend sind wir dann zu cori und timo ins nachbarhaus gegangen und haben dann noch ein wenig erzählt und die neuesten neuigkeiten aus zschornewitz, jüdenbe...ach ihr wisst schon. zugehört haben uns dabei neben den gastgebern auch noch lena, kathi, leander und markus. für die abendplanung stand noch ein besuch in der 'villa medici' an. der eingefleischte latein-kenner mag vielleicht schon erkennen, dass was mit medizin zu tun haben muss. richtig. das ist das fachschaftshaus der mediziner mitten in der stadt hinter dem götaplats mit kunsthalle, theater und konzerthaus. total schön gelegen. gerade nachts wenn alles beleuchtet ist und an jeder ecke ein knutschendes pärchen steht. jedenfalls machen die mediziner freitags dort immer eine art 'pub' in ihrem fachschaftshaus auf, wo günstig spirituosen ausgeschenkt werden und schunkelmusik aufgelegt wird. hörte sich super an. also sind wir hin gegangen. dort angekommen, mussten wir aber 2 dinge fest stellen. zum einen kam man als nicht-mediziner nur zusammen mit einem mediziner ins häuschen rein. also mussten sich die zahlenmäßig überlegenen nicht-mediziner einigen wartenden schwedischen medizinern anschließen, lieb gucken und sich somit reinschmuggeln. naja. hat auch geklappt. zum anderen ist uns aber relativ zügig aufgefallen, dass wir völlig 'under-dressed' waren. die liefen da alle im anzug und abendkleidchen bei herbstlichen temperaturen rum. als ob da gerade ein abiball ablief. und wir mit unseren jeans und regenjacken daneben. nach einigen komischen blicken waren wir allerdings drin.

drinnen wurde dann wirklich günstig bier ausgeschenkt. 15kronen sind ja hier der absolute glücksgriff, wenn man mal weg gehen möchte. die musik war auch einigermaßen annehmbar, sodass wir dann bis halb2 die beine in die luft geworfen haben. nach einer (mit hohem adrenalinspiegel abgelaufenen) tram-heimfahrt, sind wir dann zufriedenen und mit einigen lächeln ins bett gefallen. versteht sich, dass ein ausgiebiges gegenseitiges 'gute-nacht'-wünschen vorrausging.

hier gehts zu den bildern von samstag

musik des abends:

ladyhawke - magic

lang, lang ist's her.

so, nachdem nun knapp anderthalb wochen ohne aktualisierten 'jaghetermatthias'-blog vergangen sind, werde ich mich mal daran setzen, die vergangenen tage zu rekapitulieren und hier einen neuen post-marathon zu starten.

nachdem catha vergangen dienstag zurückgeflogen ist, verlief der rest der woche eigentlich relativ unspannend. in der uni war wenig los. ich hatte meine letzte theoriewoche, die ohnehin schon ziemlich schmal mit vorlesungen besetzt war. deswegen war also viel zeit, um ein wenig neurologie zu pauken. die große herausforderung der letzten woche war dann die einstufungsklausur für meinen sprachkurs. ich habe mich in deutschland schon für einen schwedischsprachkurs an der uni beworben und wurde auch angenommen. um allerdings in einen der kurse mit fortgeschrittenenniveau zu kommen, mussten wir eine einstufungsklausur schreiben. die ging sogar über 2 1/2h und war gar nicht so leicht, wie eigentlich angenommen. naja. dementsprechend war unsere erwartungshaltung bezüglich des ergebnissen auch relativ runtergeschraubt. aber am freitag kam dann auch schon das ergebnis. hab die klausur bestanden und darf jetzt (u.a. mit lena zusammen) jeden donnerstag zu ingrid in die klasse und schwedische grammatik pauken. aber dazu mehr in einem der späteren blogs.

samstag saß ich hier dann schon auf heißen kohlen, hab mir mein hausmannsschürzchen angezogen und hab die letzten staubfäden weggefegt. gegen um5 kamen dann mona, matze, basti und max eingetrudelt. wohlbehalten. in einem silbernen passat. ein schmuckstück von auto. fast so schön wie ein astra.

musik des tages:

bosse - 3 millionen (etwas runter scrollen)

video des tages:

vorfreude

Donnerstag, 24. September 2009

von affen und kaffee.

da catha am dienstag wieder nach hause geflogen ist, war montag also unser letzter richtiger tag, um etwas zu unternehmen. wir haben uns deswegen das 'universeum' angeschaut, eine art erlebnis-museum, in welchem man alles mögliche machen konnte.

das museum war quasi zwei-geteilt. auf der einen seite gab es einen tropischen regenwald über 5 etagen und auf der anderen seite eine art 'erlebnis-park'. wir sind zuerst in den regenwald gegangen. zum glück haben wir am eingang unsere sachen und jacken weggeschlossen, denn da drinnen war es so warm, dass es erstmal 5 minuten gedauert hat, bis meine brille nicht mehr beschlug. aber das warten hat sich echt gelohnt. denn dieser regenwald ist so authentisch wie möglich 'nachgebaut'. da drinnen fliegen dann auch viele vögel rum und affen kreuzen auch andauernd auf. überall findet man riesige aquarien und kleine gehege mit schildkröten und allem möglichen drin. das war wirklich total interessant. in einem separaten teil konnte man sich dann auch noch eine riesige unterwasserwelt anschauen, mit rochen, piranhas, haien und allem möglichen. total cool.

danach ging es dann in den erlebnis-park. da wurden dann z.b. kleine experimente gezeigt, wie man eis mit hilfe von flüssigem stickstoff herstellt. oder wie man durch eine infrarotkamera hindurch aussieht. oder wie man große seifenblasen macht. das war natürlich alles eher für kleinere kinder gedacht, aber wir hatten trotzdem unseren spass.

wir haben den tag dann mit einem erneuten spaziergang durch das haga-viertel ausklingen lassen. diesmal sind wir etwas anders gelaufen und haben auch die 'einkaufsstraße' mit vielen kleinen niedlichen cafés und geschäften gefunden. da haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, auf einen kaffee anzuhalten.

hier gehts zu den bildern aus dem universeum und dem haga-viertel

musik des tages:
wie schon mal angedeutet, bin ich ja wieder auf den sigur ros-geschmack gekommen. hier ein ganz tolles lied mit einem video aus ihrem 'heima'-film (wer kommt mit nach island?).

sigur ros - staralfur

nicht nach unten gucken.

nachdem wir am samstag abend noch etwas trinken und ein ganz klein wenig tanzen waren, haben wir am sonntag ausgeschlafen und uns erst am nachmittag auf die socken gemacht. leider fing es dann kurz nach 12 an zu regnen, aber das hat sich in grenzen gehalten, sodass wir dann im angenehmen nieselregen richtung 'liseberg' aufgebrochen sind. das ist ein (im vergleich z.b. zum heidepark soltau) recht kleiner vergnügungspark, der wohl aber als größter vergnügungspark in schweden gehandelt wird. naja. es war auch ziemlich voll. wir haben uns dann aufgemacht und die ganzen verschiedenen 'fahrattraktionen' angeschaut. war ziemlich lustig, weil man ständig wen hat schreien hören, wenn eine achterbahn an einem vorbeigefahren ist. die highlights des tages waren das (echt gruselige) geisterhaus, so eine riesen-holz-achterbahn (70% gefälle nach dem ersten anstieg) und der freie fall (aus gefühlten 300m)...da hatte man aber echt eine super aussicht über die stadt. leider waren wir dann aber auch schon nach knapp einer halben sekunde wieder unten.

die anderen sind danach richtung wohnheim aufgebrochen. aber catha und ich haben uns noch eine freiluft-fotoausstellung über die naturparks in schweden angeguckt. das waren große fototafeln mit ganz tollen bildern über die parks quer durch schweden, von lappland bis in den süden von stockholm. die standen gleich neben dem vergnügungspark, sodass wir keinen großen weg hatten.

anschließend sind wir noch ins kino gegangen und haben uns 'inglorious basterds', den neuen film von quentin tarantino angeschaut. das war auch ziemlich interessant. in schweden werden die ausländischen filme nicht synchronisiert, sondern nur mit schwedischen untertiteln unterlegt. da der film von einer alliierten einsatztruppe im zweiten weltkrieg handelt, deren einziges ziel ist, soviel nazis wie möglich zu töten, spielte der film in deutschland, frankreich und englisch. wir haben uns den film also auf französisch, englisch & deutsch mit schwedischen untertiteln angeschaut. war zwar etwas anstrengend, aber der film hat mir sehr gut gefallen. catha war auch recht angetan.

hier geht es zu den bildern aus liseberg

musik des tages:

bloc party - two more years